Reise

Im Folgenden sind alle Beiträge unserer Reise im Gesamtüberblick aufgelistet. Zudem findet sich zu jedem Jahr eine graphische Übersichtskarte. Ferner finden Zahlenliebhaber ganz am Ende dieser Seite eine kleine Statistik über unsere Reise. Sobald ein neuer Beitrag über unsere Reise erscheint wird diese Seite aktualisiert.

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Reise 2023 – Die letzte Saison

Reiseberichte von den Bahamas​​​

Im Reich der Herrlichkeit

Im Reich der Herrlichkeit

Wenn ich wünschen dürfte, sollte jede Passage so sein, wie diese Zurückliegende von Fort Lauderdale nach Westend auf den Bahamas. Genau der passende Wind aus der perfekten Richtung und anständige Wellen, die nach der Querung des Golfstromes ihre etwas unrunde Form ablegten. Der Wassermacher lief nach so vielen Tage vor Anker auf Hochtouren.

Steigerungslauf mit Finale Grande

Steigerungslauf mit Finale Grande

Unser Beiboot hat Durst, doch die Benzinkanister sind leer. Also muss Nachschub her. Und das funktioniert ganz einfach auf Green Turtle, wo die Tankstelle gleich hinter der grossen Ankerbucht liegt. Nach getaner Arbeit vertreten wir uns bei einem Rundgang hinüber zur Lagune etwas die Füsse und stellen fest, dass sich gegenüber dem letzten Jahr nicht so viel verändert hat.

Viele Ups und ein paar kleine Downs auf Eleuthera

Viele Ups und ein paar kleine Downs auf Eleuthera

Der Noch ist es zapfenduster und nur die Hähne krähen, als wir am 27. Januar etwas verschlafen aus den Federn kriechen. Bevor Daniel noch einmal die Wetterdaten checkt, schlürfen wir mit noch kleinen Augen einen starken Kaffee. Sieht gut aus, fasst der Captain kurz und knapp die Vorhersage zusammen, es kann also planmässig nach Eleuthera losgehen.

Echte Bahamians

Echte Bahamians

Erst wenn wir einen Bahama Mama getrunken haben, seien wir echte Bahamians. Das jedenfalls behauptet Kami während sein Freund Fred zustimmend nickt. Lil, die freundliche Dame hinter dem Tresen der farbenfrohen, kleinen Strandbar auf Cat Island lässt sich nicht lange bitten und stellt uns zwei harmlos ausschauende Drinks hin.

 

Absturz auf Conception Island

Absturz auf Conception Island

Eben bin ich mit dem Abwasch fertig und auf dem Weg nach draussen, da erschreckt mich ein lauter Knall ganz gehörig. Aus dem Augenwinkel sehe ich wie etwas Weisses von oben herab segelt, auf dem Wasser aufklatscht und dort bewegungslos liegen bleibt. Beim genauer hinschauen wird mir klar, dass das einer dieser wunderschönen weissen Tropicbirds ist.

San Salvador

San Salvador

Bereits seit über einer Stunde sind wir am letzten Tag des Februars unterwegs. Haben Conception Island hinter uns gelassen und machen unter Vollzeug gut Fahrt in nordöstlicher Richtung. Alles läuft rund, bis uns kurz nach neun Uhr eine Meldung der Taimada Crew erreicht. Die weilt bereits auf San Salvador und bemühen sich dort um das Füllen der Tauchflaschen.

Reise durch die Jumento Cays

Die Raggeds und ihre zwei Seiten

Am 17. März dann ist das gute Wetter für die Fahrt zu den Jumentos und Raggeds da. Der Kühlschrank ist prall voll, denn die kommende Zeit werden wir fern ab von der Zivilisation unterwegs sein. Bis auf den südlichen Ort Dunmore Town sind alle Inseln unbewohnt. Nach knapp der Hälfte der 40 Seemeilen langen Strecke ist es vorbei mit dem schönen Raumschotkurs.

Reise 2022 – Pendeln zwischen den USA und den Bahamas

Reise zweimal von der Ostküste der USA in die Bahamas

Reiseberichte zweimal von der Ostküste der USA in die Bahamas

Fort Lauderdale und der Ententeich

Und, welchen Ausgang nehmen wir denn für die heutige Fahrt mit unserem Beiboot, frage ich Daniel. Es ist das erste Mal in sieben Jahren, dass es nicht einfach den einen Weg Richtung Land gibt, sondern wir aus luxuriösen fünf Möglichkeiten wählen können. Das hängt mit der Spezialität dieser Stadt zusammen. Nicht umsonst hat Fort Lauderdale daher den Beinamen „Venice of the USA“.

Miami

Miami

Mit dem gewünschten Ankerplatz direkt in der Stadt wird es aber nichts, Miami verwehrt Vairea mit ihren vielen fixen, 20 Meter hohen Brücken schlicht jegliche Zufahrt. Daniel hat die hinterletzte aller möglichen Varianten geprüft und es bliebe da nur die Möglichkeit bei dieser Marina bei Bayside, meint er. Sie verlangen pro Fuss 8$, macht im Total pro Nacht 320$ plus Steuern!!

Snake Creek Bridge

Hochspannung im Snake Creek

Der erste Halt auf der Reise durch die Florida Keys ist dabei völlig unspektakulär, heisst Old Rhodes Key und dient uns einfach als Nachtlager. Es ist schliesslich der 22. Januar und das Wetter zeigte sich den ganzen Tag über von seiner bedeckten Seite. Zudem bläst wieder einmal ein unangenehmer, unerwünschter, kühler Wind aus Nord.

Key West - Reise zum südlichsten Punkt der USA

Key West und sein Garden Eden

Das einzig Negative an Key West ist der Ankerplatz. Also nicht explizit der unsere, nein es gibt hier einfach keine guten Möglichkeiten. Man liegt überall und immer sehr ausgesetzt und ganz besonders, wenn es wieder einmal aus Nord bläst. Dann baut sich meist in Kombination mit der Tide eine fiese, kurze Welle auf.

 

Hailight in Bimini

Hailight

Am 18. Februar ist es soweit und wir verlassen nach 9 Monaten die USA. Unterbrochen wurde unsere Zeit in Amerika nur durch einen Aufenthalt in der Heimat und 2 Wochen in Mexiko. Eine tolle und aufregende Zeit erlebten wir, aber jetzt ist die Vorfreude gross auf die Inselwelt der Bahamas.

Zersaust und zerupfte Cays

Zerzaust und zerzupft. Vom Paradies zum Albtraum und zurück?

Die knapp 10 Stunden von Bimini nordwärts verlaufen unspektakulär und zum Glück schliesslich viel weniger wellig wie befürchtet. Ziel ist dabei der Ort West End auf Grand Bahama wo sich nach 61 Seemeilen ein Kreis schliesst. Denn genau hier endete im vergangenen Jahr unsere erste Bahamasreise.

Reise durch die Abacos

Beeindruckende Zuversicht auf den Abacos

Alle Mooringbojen sind besetzt und deshalb ankern wir direkt vor dem Ort mit Blick auf den wehrhaft wirkenden, rot-weiss gestreiften Leuchtturm. Besucht unbedingt meinen Lieblingsort, schreibt mir Dorothy, die jedoch noch vor Dorian hier vorbeikam. Zauberhaft und wunderschön soll es gewesen sein. Und wir stellen uns vor dem ersten Landgang wieder die bange Frage, was uns dort wohl erwartet.

Spanish Wells in Eleuthera

Türkisfarbene Lagunen und dunkle Fronten

Entweder wir setzen morgen die Reise fort oder wir kommen vermutlich die nächsten 10 Tage nicht mehr fort von hier. So einfach lautet das Fazit des täglichen Wettercheck. Wir schreiben schliesslich den 11. März und mein Captain scharrt mit den Hufen. Und er hat ja Recht, wir haben die Abacos genossen und ich bin bereit für eine Veränderung. In diesem Sinne, auf nach Eleuthera!

Einfahrt nach Hatchet Bay Harbour

Oh Amore mio

Bis Amore mio sauer wird, braucht es viel! Ihn mürrisch zu erleben ist selten, doch am Vormittag des 16. März ist es soweit. Aber nicht etwa der südlich von Spanish Wells gelegene Current Cut ist der Grund, wie man annehmen könnte. Dieser schmale Durchgang, durch den das Wasser je nach Tide und Mondphase sogar mit bis zu 8 Knoten fliesst.

Fürs Gemüt der Bordfrau

Fürs Gemüt der Bordfrau

Wir treten auf der Reise mächtig auf die Tube! Ankommen, umschauen, schlafen und weitersegeln. Eigentlich so gar nicht Tschudin-like und fast schon wie auf einem Charterschiff sind wir seit der Wegfahrt aus Eleuthera unterwegs. Dort klappte es im Rock Sound Harbour fast auf den letzten Drücker mit einem Wiedersehen mit Dorothee und Stefan von der Invia.

Reise durch die Bahamans von Ankerplatz zu Ankerplatz

Von den Exumas über Eleuthera nach Grand Bahama

Nach dem Besuch der Pink Ribbon Sandbar suchen wir uns einen Ankerplatz für die Nacht. Wir steuern Big Galliot Cay an. Eine kleine Bucht mit einem Sandstrand ist uns bei der Ansteuerung aufgefallen und dort wollen wir vor Anker gehen. Der kleine Cay ist von zwei Inlets umgeben und im geschützten Bereich der Bucht findet gerade ein Boot Platz. 

Reise entlang der Ostküste der USA

Zurück an der Ostküste der USA

Während der letzten vier Wochen auf den Bahamas geht es mir nicht mehr gut. Wir vermuten einen wiederholten Bandscheibenvorfall im Genick, der mich dabei mit Schmerzen und Unwohlsein plagt. Die Beschwerden nehmen nicht ab, die Verunsicherung dagegen nimmt Tag für Tag zu und ich werde immer dünnhäutiger und verzagter.

Abschiede und Willkommen auf der Reise rund um Phoebus

Von Abschieden und Willkommen

Exakt mit dem Beginn der Hurrikansaison starten wir am 1. Juni wiederholt zum runden von Cape Hatteras mit dem Ziel Phoebus. Dieses Mal ist die Anspannung deutlich geringer wie noch im Vorjahr. Es überwiegt die Hoffnung, dass sich das prognostizierte gute Wetter auch erfüllt. Etwas Aufregung kommt nur auf, als die Angelschnur um 12 Uhr ausrauscht.

Achterbahn der Gefühle

Achterbahn der Gefühle

Nach einer Schleife über dem Kanton Aargau setzt der Swissflieger sanft und fast pünktlich auf der Landebahn in Zürich auf. Während der Maitre de Cabine über den Lautsprecher die üblichen Informationen herunterrattert, starre ich ziemlich verdutzt auf mein Handy. Denn fast im Minutentakt ploppen da Nachrichten von Familie und Freunden auf.

Völlig daneben in der Zimmerman Marine

Völlig daneben

Ich rechne mit sieben, maximal zehn Tagen Aufenthalt an Land, meint Daniel als wir uns am 31. Juli auf unserer Reise dem verschlafenen Ort Cardinal nähern und in Sichtnähe zu Zimmerman Marine den Anker werfen. Das geht ja noch, denke ich. Mehr möchte ich mir nicht vorstellen, denn bei dieser enormen Hitze ist jeder Tag an Land, meist ohne Brise eine kleinere Tortur.

Zurück auf dem Wasser und bei Freunden

Zurück auf dem Wasser und bei Freunden

Eine Nacht noch bleiben wir an der werfteigenen Boje, man weiss ja nie meint der Captain. Doch nach einem letzten Check am 31. August gibt er grünes Licht, alles ist dicht und staubtrocken in den Motorenräumen, sowie überall einwandfrei laufende Systeme vermeldet er zufrieden. Nichts hält uns jetzt noch zurück. Die Freude wieder auf dem Wasser zu sein ist gross.

Reise in die Hauptstadt der USA

Hauptstadt – Haupttreffer

Washington DC sei in mancher Hinsicht anders wie die übrigen Grossstädte der USA. Augenscheinlich sei zum Beispiel, dass in der Hauptstadt keine Wolkenkratzer stehen. Grund dafür sei ein Gesetz welches besage, dass kein Gebäude höher als das Capitol sein dürfe. Gerade habe ich im Reiseführer diesen Passus fertiggelesen als Daniel mir zuruft, dass das markante Bauwerk voraus sichtbar sei.

Vor Anker in der unberechenbaren Wetterküche

Unberechenbare Wetterküche, Eiszeit und Tauwetter

Am Folgetag ist es dann mit dem windstillen und heissen Wetter vorbei, Hurrikan Fiona braust draussen auf dem Atlantik Richtung Kanada und bringt uns Regen und viel Wind. Wir haben beim Cedar Point Neck einen gut geschützten Ankerplatz gefunden und wettern dort das garstige Wetter auf unserer Reise ab.

Keine Garantie auf dem Weg in den Süden

Keine Garantie auf dem Weg in den Süden

Was dreimal wunderbar funktioniert hat, das wird doch bestimmt auch beim Vierten Mal klappen. Denn eine weitere reibungslose und schnelle Fahrt rund Hatteras, das wünsche ich mir sehr, als wir am frühen Morgen des 18. Oktober den Anker aus dem Wasser ziehen und uns auf die 210 Seemeilen lange Reise in den Süden aufmachen.

Endlich wieder im warmen Florida

Endlich wieder in Florida und die Temperaturen steigen!

Mit Fernandina Beach auf Amelia Island erreichen wir am 15. November zum ersten Mal wieder den Bundesstaat Florida. Ein hübscher, herausgeputzter und sehr sauberer kleiner Ort, der praktisch nur einen Steinwurf von Georgia entfernt liegt. Aber das richtig Spannende an ihm ist, dass sein erster Eindruck Alles andere als einladend ist.

West Palm Beach

Von der Glücksmarie und dem Pechvögelchen

Die Tage vergehen wie im Flug. Das Wetter zeigt sich endlich von der schönsten Seite. Alles läuft wie am Schnürchen. Wir fühlen uns pudelwohl und fast schon ein wenig wie Floridianer an diesem tollen Ankerplatz genau zwischen Palm und West Palm Beach gelegen. Aber völlig unbemerkt hockt da wohl ein kleiner Pechrabe an Bord.

Bombenstimmung und Bombenzyklon in der Sunrise Bay

Von Bombenstimmung bis Bombenzyklon

Kaum zu glauben, meint Daniel, aber wir könnten tatsächlich den Weg innen rum nehmen. Mit innen rum meint er die 34 Seemeilen von West Palm Beach nach Fort Lauderdale auf dem Intracoastal Waterway (ICW) zu fahren, anstatt etwas über 50 Seemeilen aussenrum. Diese Wasserstrasse zu befahren ist wegen fixer Brücken und Vaireas Masthöhe sonst praktisch überall tabu.

Reise 2021 – An die Ostküste der USA

Reise 2021 mit der SY Vairea

Reiseberichte von Bonaire über die Bahamas an die Ostküste der USA

In Bewegung auf Bonaire

Von Bootstausch, einem lädierten Flügel und viel Diskussionsstoff

Aber gross ist sie, die Sehnsucht nach Bewegung. Ein süsser Segel-Duft weht jedenfalls am frühen Morgen des 22. Dezember über das Bojenfeld, als wir pünktlich um 9 Uhr unser ganzes Tauchgerödel auf die baugleiche Lagoon unserer Segelfreunde wuchten. Bereits kurz nach dem Losmachen von der Boje bläht der Wind die Segel und wir gleiten dabei in flotter Fahrt und auf glattem Wasser.

Hin und Her auf Bonaire

Hin und Her

Wir erlebten in den letzten knapp sechs Jahren gar manches Anker- und Bojenfeld. Eines war aber immer gleich: die Boote kamen und gingen in einem steten hin und her. Was auch völlig normal ist, wenn man mit einem Segelboot unterwegs ist. Früher oder später wollen die Meisten wieder unterwegs sein, auf dem Weg zu einem neuen Ziel. Doch dann kam Corona und mit dem Virus veränderte sich das Verhalten fast komplett.

In Aufbruchstimmung auf der Reise in Bonaire

Die Medaille hat zwei Seiten

In den Tag hinein leben das war gestern. Aber jetzt herrscht Aufbruchstimmung auf der Vairea. Drei Monate Aufenthalt auf der Insel Bonaire sind fast vorbei, schier unglaublich wie schnell jedoch die Tage und Wochen verflogen sind. Allerdings lagen wir auch noch nie so lange an ein und demselben Ort, stellen wir fest. Nach der Zeit des Ankommens, des Verweilens und Geniessens ist jetzt die Zeit des Abschiedes und des Weiterziehens gekommen.

Spagat

Wie gerne hätte ich ihn gekonnt, den Spagat. Glühend bewunderte ich meine gelenkige Cousine, wie sie mit diesem Kunststück im Jugendzirkus auftrat. Bei ihr sah der Spagat immer so einfach aus. Leider fehlte mir wohl nebst dem passenden Körperbau aber auch der nötige Wille. Und so wurde es nie etwas, weder mit dem Kunststück noch mit dem Zirkus. Jahrzehnte später auf der Reise beherrsche ich ihn aber perfekt, den Spagat.

Begrüssung in Samana

Überfahrt nach Samana

Es ist kurz nach 7 Uhr als wir in Spanish Waters den Anker lichten und nach Samana aufbrechen. Als wir die Ankerbucht verlassen, setzen wir das Gross im 1. Reff. Wir entscheiden uns über den Oostpunt in die offene See zu fahren. Leider heisst dies zuerst gegen die Wellen zu fahren. Deshalb stampfen wir dem Kap entgegen. Als wir endlich kurz nach 09:30 Uhr das Inselende erreichen, rollen wir sogleich die Genua aus und legen Kurs auf die Mona Passage an.

Samana: Im Paradies der Palmen und Wale

Im Paradies der Palmen und Wale

Immer spannend ist und bleibt der erste Eindruck, wenn wir uns einer neuen Insel, einem neuen Ziel nähern. Manchmal sind es Geräusche oder Gerüche, dann wiederum prägen sich spezielle Bauten ein. Oder ein anderes Mal erstrahlt sogar die Insel in ganz speziellen Farben. Im Fall von Samana einer Provinz der Dominikanischen Republik sind es die Palmen. Seit einer gefühlten Ewigkeit wieder einmal Palmen.

Die Reise über die Dominikanische Republik wurde vom Trostpflaster zum Hauptgewinn

Vom Trostpflaster zum Hauptgewinn

Weil es mit dem direkten Weg zu den Bahamas wettertechnisch nicht klappte, setzen wir die Reise nach Samana fort. Sozusagen das Trostpflaster. Im Gepäck zahlreiche aufgeschnappte Vorurteile. Von wegen Notlösung, im Gegenteil! Wir wurden so unglaublich reich belohnt. Mit einer betörenden Landschaft, diesen Millionen von Palmen, unglaublich freundlichen Menschen mit ihrer so positiven, freundlichen und nie aufdringlichen Art.

Und wieder eine Nachtfahrt

Schön war’s in der Dominikanischen Republik, sagen wir uns dann später beim Zubettgehen. Ein wundervoller Sonnenaufgang scheint uns anderntags den Abschiedsschmerz etwas versüssen zu wollen. Die Wetterprognosen passen, der Kühlschrank ist gefüllt und wir bereit für Neues. Noch schnell die versprochene Textmitteilung an Juan abgesetzt, dann legen wir ab. Schliesslich liegen 170 Seemeilen vor uns auf dem Weg nach Great Inagua.

Great Inagua auf den Bahamas

900 Einwohner – 10 Kirchen – 20 Bars

Den erforderlichen Rapid Antigen Test im schrill pinken Gesundheitszentrum von Matthew Town bringen wir gleich am nächsten Tag hinter uns, erledigt ist erledigt! Das negative Resultat bekommen wir sofort mitgeteilt und das Health Visa wird ebenfalls ergänzt. Jetzt haben wir endlich die Lizenz, die Reise in der Inselwelt der Bahamas fortzusetzen. Bevor die Reise aber weitergeht, sind wir auf Landeindrücke gespannt.

Reise ins Hogsty Reef

Hogsty Reef

Wir sind ganz Alleine, um uns herum tost die Brandung, ausserhalb des Riffs geht es rasch auf über 1000 Meter hinab und doch fühlen wir uns unglaublich geschützt und geborgen. Für die obligate Ankerkontrolle muss mein Captain aber nur einige Meter weit schwimmen. Beinahe surreal, diese unglaubliche Sicht. Obwohl der Wind mit konstanten 20 Knoten bläst, will er noch die Drohne steigen lassen.

Im Snug Corner in der Bucht von Acklins vor Anker

Mit geringem Tiefgang in den Snug Corner

Bis am Freitag sollten wir im Snug Corner sein, meint Dani und zeigt dabei auf den entsprechenden Kartenausschnitt. Hoppla, entfährt es mir, diese Ecke scheint zwar wie geschaffen für den kommenden Wind, nur schaut es doch recht flach aus. Mit den angegebenen Wegpunkten, dem sonnigen Wetter und Eyeball-Beobachtung wird das aber kein Problem sein, ist sich der Captain sicher.

Reise durch die Bight of Acklins

Freudige Reunion am Landrail Point

Dreissig Minuten später ist sie im Anflug, die Lille-Venn mit unseren Freunden Barbara und Ralph. Gäll, das ist Schweizer Präzision, schreibt mir Barbara kurz darauf. Und als dann kurz danach auch noch die La Bohème mit den Freunden Simone und Peter auftaucht, herrscht grosse Freude. Die Aruba-Bonaire-Reunion ist am 7. April endlich Tatsache! Knapp 2 Monate nach unserem Abschied in Kralendjik fallen wir uns wieder in die Arme.

Reise im Reich der Farben der Outer Islands auf den Bahamas

In den Outer Island, im Reich der Farben

Schlagartig wird aber das Wasser ganz ruhig und uns eröffnet sich der Blick auf eine traumhafte Umgebung. Unberührte Sandstrände, nur unterbrochen durch kleinere felsige Abschnitte, gesäumt von Palmen und Casuarinas-Bäumen. Und dabei wieder diese Farben des Wassers, Türkis in jeglichen Schattierungen. Nur der Wind, das Gezwitschere einiger Vögel sowie das Plätschern des Wassers sind zu hören.

Reise zum Wohlfühlort Thompson Bay

Wohlfühlort

Knappe fünf Stunden gondeln wir gemütlich von der Calabash Bay ganz im Norden von Long Island gelegen südwärts zur Thompson Bay. Vairea gleitet dabei über das helle türkisfarbene Wasser, das sich wieder wie eine samtene Fläche bis weit zum Horizont erstreckt. Das Gefühl der schier unendlichen Weite verursacht mir immer wieder eine wohlige Gänsehaut. Aber leider keine Chance, diesen Eindruck auf einem Foto festzuhalten.

Ein schweinisches Vergnügen in den Exumas

Ein schweinisches Vergnügen

Es wird Zeit für einen Ortswechsel, obwohl man vermutlich noch lange vor Stocking Island liegen könnte. Aber nur 20 Seemeilen weiter nördlich lockt mich eine kleine Insel ganz enorm. Der offizielle Name White Bay Cay sagt nichts aus, aber die umgangssprachliche Bezeichnung „Fake Pig Beach“ verrät es. Und wie vorausgesagt, treffen wir eine total relaxte Schweinefamilie an.

Auf der Reise durch die Exumas

Von Schweinereien, Hokuspokus und einem traurigen Abschied

Nach dem schweinischen Erlebnis auf unserer Reise am White Bay Cay wird’s magisch. Sogar in zweierlei Hinsicht. Zum einen, weil mich der Ankerplatz vor Rudder Cut Cay absolut verzaubert und zum anderen, weil der Besitzer dieser und ein paar Nachbarinseln David Copperfield ist. Ja genau der. Ich musste allerdings das Internet zu Hilfe nehmen und recherchieren.

Sprachlos auf der Reise beim Camp Driftwood auf Shroud Cay

Sprachlos

Von unserem nächsten Ziel ist mir nur bekannt, dass die Insel unbewohnt ist, das Inselinnere mit vielen Wasserwegen durchzogen ist, die von Mangroven gesäumt sind. Dass mich die Insel sprachlos vor Begeisterung machen wird ahne ich noch nicht, als der Anker vor der Insel ins Wasser plumpst.

 

Von Nassau zu den Berry Islands

Jede bruucht sy Insle

Kurz nach dem Mittag des 11. Mai nähern wir uns schliesslich Nassau, der Insel mit der Hauptstadt der Bahamas. Schon von weitem sind sie sichtbar, die grossen und noch grösseren Hotelkomplexe. Ich habe jedoch gar kein Auge dafür, denn mir gehen gerade einige Mundartlieder als Endlosschleife im Kopf herum. Eine gefühlte Ewigkeit muss das her sein, als diese Ohrwürmer zuletzt die Schweizer Hitparade stürmten.

Überfahrt von den Bahamas nach Charleston

Überfahrt nach Charleston

Um 12 Uhr heben wir den Anker und verlassen dadurch genau nach zwei Monaten die Bahamas mit Ziel Charleston. Wir setzen das Gross zusammen mit unserem Gennaker und nehmen schliesslich Kurs auf den Golfstrom. Bereits nach zwei Stunden auf unserer Reise erfasst uns die Strömung. Inzwischen fahren wir bei 15 Knoten Wind mit über 11 Knoten. In knapp zwei Stunden werden wir den Kern des Stroms mit der grössten Stärke erreichen.

Reise in die USA

Glück ist kostenlos und dennoch unbezahlbar

Angestrengt und mit klopfendem Herzen versuche ich Charleston zu erspähen, doch die Stadt hat sich zu unserer Ankunft in Dunst gehüllt. Auf kabbeliger See reihen wir uns in die Schifffahrtsstrasse ein. Frachter, Schlepper, Schnellboote, Segelboote, Fischerboote oder Ausflugsschiffe, der Verkehr auf dem grossen Fluss ist beachtlich. Mein Hochgefühl ist unbeschreiblich.

Der Glücksgriff mit Charleston auf der Reise in die USA

Der Glücksgriff

Aha, die nächsten Tage bläst er also, murmelt mein Captain beim täglichen Wetterstudium. Jetzt ist er da, der Südwind, der die Yachten zügig von den Bahamas Richtung Norden bläst. Ich ahne, was nun folgt und werde nicht enttäuscht. Hätten wir doch noch etwas gewartet auf Grand Bahama, will er eben zur Lektion an die Mannschaft ansetzen. Dann wären wir nicht in Charleston gelandet, falle ich ihm subito ins Wort.

Im Squall nach Wrightsville Beach

Wrightsville Beach anstatt Beaufort

Ganz schön viel Wind sagen die Prognosen voraus, als wir am Morgen des 3. Juni auf dem Ashley River in Richtung offenes Meer fahren. Bis zu 30 Knoten in den Böen soll es blasen, lesen wir kurz bevor wir den Anker hoch nehmen. Doch nach bald sieben Jahren auf der Reise machen mir solche Windtempi keine grossen Probleme mehr. Denn zum einen werden wir zeitig im 230 Seemeilen entfernten Beaufort NC ankommen.

Nach Beaufort mit einem guten Riecher

Der gute Riecher

Also mein Captain hat eindeutig einen guten Riecher und den Beweis dafür liefert er am 6. Juni. Wir sind gemütlich unterwegs nach Beaufort und passieren eben die gelbe Tonne C vor dem Bogue Inlet. Beobachten ein Sportfischerboot, welches vor uns in langsamer Fahrt auf das Seezeichen zusteuert, als Daniel in völliger Überzeugung in die Küche ruft: Da vorne hat‘s Fisch. Ach ja, was Du nicht alles behauptest, murmle ich.

Alles in Grösse XXL, ausser der Brücken

Alles in XXL

Ihr habt ja den Weihnachtsbaum noch nicht, lese ich auf der eben eingegangenen Nachricht. Absender ist Dianne, die meint, dass wir ohne dieses Teil unmöglich Richtung Chesapeake Bay reisen können. Ich habe morgen Zeit für einen Shoppingtrip nach Morehead schreibt sie weiter, ihr auch? Also verschieben wir unsere Abfahrt ans Cape Lookout um 24 Stunden und machen uns stattdessen um 13 Uhr auf zum vereinbarten Treffpunkt.

In New York Harbor

Die Glückszahl 7 im Doppelpack

Die Zahl sieben gilt als Glückszahl, ob in der mythischen Welt oder den Weltreligionen, ihr kommt eine spezielle Bedeutung zu und sie scheint einfach überall ihre Hände im Spiel zu haben. Wenn also schon die sieben eine Glückszahl ist, wie muss dann erst der 7.7. sein? Für mich ist er der wahre Glücksbooster! Denn an diesem denkwürdigen Mittwoch geht (m)ein Herzenswunsch dieser Reise in Erfüllung.

The Big Apple

Während sich die aufgehende Sonne zwischen den Wolkenkratzern von Lower Manhattan durch zwängt, lichten wir noch etwas verschlafen den Anker. In der einen Hand den dampfenden Kaffee, in der anderen den Fotoapparat nehmen wir schliesslich kurz nach sechs Uhr Abschied vom einmaligen Aussichtspunkt bei Ellis Island. Fast eine kleine Sünde, diesen wohl ungewöhnlichsten Ankerplatz im Big Apple zu verlassen.

Drei Wochen mit unserem Leichtmatrosen

Drei Wochen mit unserem Leichtmatrosen

Ende Juli ist es endlich soweit. Meine Tochter Melanie trifft mit Sack und Pack aus San Juan kommend in New York ein. Eine direkte Einreise aus Europa in die USA ist seit Ende Januar 2020 leider nicht mehr möglich. Und so verbrachte sie also vorgängig zwei Wochen in Costa Rica. Sich zu fragen, was an einer solchen Regelung vernünftig sein soll, ist so sinnlos wie die Regelung selbst.

Hurrikan Henri kommt

Hurrikan Henri kommt

Henri, unterdessen zu einem Hurrikan Stufe 1 mutiert, soll zufolge den Voraussagen am Sonntag, dem 22. August auf Long Island auf Land treffen! Und auf Long Island liegen allerdings wir. Zwar befindet sich Port Washington ganz im Westen der Halbinsel, aber ob das Mistding dann tatsächlich auch im Osten auftrifft wie vorausgesagt, steht in den Sternen.

Reise südwärts

Südwärts

Die etwas über 100 Seemeilen lange Reise von New York südwärts verläuft genauso wie vorausgesagt, ruhig und ereignislos. Aber halt leider wieder ohne segelbaren Wind. Gar nicht schön, Vairea mutiert in diesem Gebiet noch zu einem motorenden Segelboot. Am Morgen des 1. September fällt dann der Anker bei Cape May ins Wasser. Für uns beginnt in den folgenden drei Tagen ein eigentliches Repeater-Dasein.

Auf der Reise zwischen St. Michaels und Oxforf

In 10 Wenden zu 100 Punkten

„Klar zur Wende?“ ruft mir Daniel zu. „Klar“ bestätige ich. Danach rauschen die Schoten, ich kurble an der Winsch und wir segeln eben die zehnte Wende. Die Sonne strahlt vom blauen Himmel und der Wind bläst dabei maximal 18 Knoten. Aufkreuzen kann trotzdem viel Spass machen wie eben jetzt, an auf der Reise von Annapolis nach Saint Michaels. Nach etwas mehr als 7 Stunden liegt schliesslich der Ort vor uns.

Zurück in der Chesapeake Bay

Zurück in der Chesapeake Bay

Nach einer etwas welligen Nacht vor Anker bei Fairhaven Cliffs motoren wir am 20. September schliesslich knapp 33 Seemeilen in der Chesapeake Bay südwärts. Solomons Island ist perfekt geschützt und wir liegen die kommenden Tage trotz eines strammen Nordwindes so ruhig wie auf einem Ententeich. Die Insel wirkt völlig verschlafen und bietet nicht viel.

Bei Freunden und Familie - Glücklich ist, wem solches widerfährt

Glücklich ist, wem solches widerfährt

Vairea steht seit 3 Tagen in der Stingray Point Bootswerft in Deltaville auf dem Trockenen und wir arbeiten uns von früh bis spät fleissig durch die nie endend wollende To-do-Liste.  Wohltuend dabei ist, dass wir sozusagen Seite an Seite mit Seglerfreunden schuften. Geteiltes Leid ist irgendwie auch halbes Leid. Von Bord der Blown Away erreicht uns dann die Einladung zum gemeinsamen Nachtessen.

Reise fröstelnd südwärts

Fröstelnd südwärts

Jetzt ist gut, sagen wir uns als wir am frühen Morgen des 20. November bei knapp 30 Grad in Cancun schliesslich in den Flieger der American Airlines steigen. Es genügt mit immer wechselnden Unterkünften in Motels, Hotels, Appartments oder Guesthouses und wir sehnen uns dabei nach unserem eigenen Bett, das ja bekanntlich in Deltaville, Virginia auf dem Werftgelände steht.

Reise durch Yucatan / Mexiko

Mexiko

Der US Präsident erwäge, den Travelban zwischen Europa und den USA bald aufzuheben. Nur ist nirgends von einem konkreten Datum die Rede. Wir beschliessen auf Nummer sicher zu gehen und suchen uns eine Destination, wo wir 14 Tage verbringen werden. Bevor es dann zurück in die USA auf die Vairea geht. Die Wahl fällt dabei schnell und einstimmig auf  Mexiko. Eine Reise durch Yucatan mit den Stätten der Maya reizte uns schon länger.

Reise zu den Gürteltieren

Knicks vor dem Gürteltier

Die Parkgebühr von 10 Dollar pro Person stecken wir in einen Umschlag und werfen diesen in den dafür vorgesehenen Briefkasten. Meine Sorge, dass es womöglich nicht klappt mit der Sichtung eines Gürteltiers erweist sich als völlig unbegründet. Kaum aus dem Wald und auf eine Lichtung getreten, stolpern wir bereits über das erste dieser urzeitlichen Tiere.

St. Augustine

St. Augustine

Die Gründe, warum ein Ort einen einnimmt oder nicht sind vielfältig und überdies ganz individuell. Im Fall von St. Augustine muss es wohl an meiner zu hohen Erwartungshaltung gelegen haben weshalb ich nicht so richtig warm werde mit dieser Kleinstadt. Eine etwas falsche Vorstellung von einem Ort, der für sich in Anspruch nimmt, die älteste Stadt der USA zu sein. 

Ein langer Kurzaufenthalt in Palm Beach

Mit durchzogenen Erwartungen fahren wir schliesslich nach 34 Stunden auf See durch den stark befahrenen Inlet von Palm Beach. Von der ersten und bisher einzigen Begegnung mit diesem Ort sind mir mitunter ein mondäner Eindruck, aufgerissene Strassen, Baulärm, keine Parkmöglichkeiten und kaum ein Durchkommen auf den Gehsteigen geblieben.

 

Reise 2020 – Dritte Saison unterwegs in der Karibik

Reise 2020 - Dritte Saison unterwegs in der Karibik

Reiseberichte von Antigua über die Virgin Islands und Aruba bis Bonaire

Shirley Heights auf Antigua

Meist lautlos auf Antigua

Es ist der zweitletzte Tag im Jahr 2019 während wir auf dem Weg nach Antigua sind. Angela und Christoph sind schon früher los und segeln daher eine knappe Stunde vor uns. Dank viel Sonnenschein, moderatem Schwell und Leichtwind scheint‘s jedenfalls ein richtig schöner Segeltag zu werden. Als wir ein paar Stunden später an der Ithaka vorbeiziehen, werden auf beiden Booten Handys und Fotoapparate gezückt.

Fregattevogel-Küken auf Barbuda

Barbuda – Schrecksekunden im Paradies

Es ist der 24. Januar und wir liegen endlich am Cocoa Point auf Barbuda vor Anker. Am Abend sind wir ausserdem mit Angela und Christoph von der Ithaka in der Cocoa Beach Bar verabredet. Unser Dinghi liegt schon fast auf dem Sand und alles scheint zudem ganz normal zu laufen. Zu Dritt stehen wir bereits auf dem Strand, nur Daniel sitzt noch im Beiboot und müht sich stattdessen mit dem Motor ab.

Montserrat

Montserrat, aus dem Leben gerissen

Montserrat muss einmal eine glückliche und zudem blühende Insel gewesen sein. George Martin betrieb auf der Insel das berühmte Tonstudio AIR, wo beispielsweise die Beatles, Rolling Stones, Elton John und viele weitere Musikgrössen ein und ausgingen. Mit der Hauptstadt Plymouth, die ein richtiges, karibisches Kleinod gewesen sein soll und einem gut frequentierten Flugplatz.

Unglaubliches auf Nevis

Unglaubliches auf Nevis

Ich ziehe Daniel an der Hand auf die andere Strassenseite. Lass uns dieses schnittige Teil doch aus der Nähe betrachten dränge ich ihn. Bullig, riesig und blitzsauber steht es da, das knallrote Auto der Feuerwehr von Nevis. Wir sind noch über die Marke am Rätseln, während eine Frau auf uns zukommt. Mit schnittiger schwarzer Uniformhose, weissem Hemd und einem grossen Lachen im Gesicht.

Warten in Sint Maarten auf unserer Reise

Action und Waarten auf Sint Maarten

Es muss eindeutig am Propeller liegen, meinte schliesslich Daniel. Wir waren eben erst aus Basseterre, der Hauptstadt von St. Kitts, auf die Vairea zurückgekehrt. Unser Dinghi machte auf dem Rückweg kaum mehr Fahrt. Da konnte der Skipper Gas geben, wie er wollte. Alles was der Motor noch reichlich von sich gab, war sein sattes Brummen.

Zeit für ein Resümée nach fünf Jahren auf der Reise

Fünf Jahre an Bord – Zwei Resumées

Nach einer langen Fahrt vom damaligen Wohnort Feldmeilen bis Premià de Mar liessen wir das bürgerliche Leben in der Schweiz zurück und begannen danach das Leben auf unserer Vairea. Wir starteten dabei unsere Reise nach dem Motto: Der Weg ist das Glück und nicht das Ziel. Seitdem sind fünf Jahre vergangen. Unabhängig voneinander haben wir darüber ein Resumée verfasst.

Auf dem Weg nach Anguilla

Raus und rüber nach Anguilla

„Wir tun alles was in unserer Macht steht!“ Der Angestellte sucht krampfhaft nach neuen Ausreden. Wir stehen wieder einmal im Ship Chandler und erkundigen uns wegen dem Propeller für das Dinghi. Trotz over night shipping keine Spur vom Teil. Das kann doch einfach nicht sein, meint Daniel wieder zurück auf der Vairea, entnervt über dem Computer brütend.

Marigot Bay in St. Martin

Weg und Fort

Ich bin froh, wegzukommen. So bewusst sage ich das zum ersten Mal, seit wir in der Karibik unterwegs sind. Weder ist uns etwas zugestossen, oder Übles passiert. Nein, es ist einfach der Gesamteindruck von St. Martin, dem französischen Teil der Insel, der missfällt. Besonders den Hauptort Marigot empfinde ich dabei als heruntergekommen, dreckig, schmuddelig. Blick daher immer auf den Boden.

Virgin Islands im Fieber des Coronavirus

Jungferninseln im Fieber des Coronavirus

Während der Krisensituation ergreift der Kapitän das Ruder des Blogs. Als wir  auf den British Virgin Islands anlandeten, war das Coronavirus hier anfänglich noch kein grosses Thema. Man hörte zwar die Meldungen aus China und Italien und dachte, dass wohl auch Europa überrollt werden würde. Hier wurden vereinzelt Kreuzfahrtschiffe abgewiesen oder in Quarantäne versetzt. 

Auf der Reise in der Coronavirus-Quarantäne

Man muss mit Allem rechnen – auch mit dem Guten

Die Sonne scheint während eine leichte Brise das Wasser kräuselt. Kleine Wölkchen ziehen über das Himmelsblau. Schön ist es, wie immer. Nein, dabei ist nichts wie immer. Jeden Morgen, kurz nach dem Aufwachen, bin ich so empfänglich dafür, dass das Virus nur ein Traum war. Alles bloss ein böser Alptraum, aus dem ich nun zum Glück erwacht bin.

Pause im Paradies

Pause im Paradies

Seit ein paar Tagen liegen wir in der Maho Bay auf St. John an einer Boje. Zudem komplett kostenfrei. Denn seit die Parkverwaltung geschlossen ist, kommt auch niemand mehr zum Einkassieren. Ebenso klebt an jedem der zahlreichen Abfalleimer entlang der Küste ein Zettel mit der Aufforderung, diese nicht mehr zu benützen.Genau, es kommt auch niemand mehr die zu leeren.  Es herrscht Pause im Paradies.

Reise in die Monokultur

Leben in der Monokultur

In den letzten fünf Jahren glichen die unzählig besuchten Ankerbuchten einem bunten Multikulti-Gemisch. Da flatterten Flaggen aus zig verschiedenen Ländern an den Booten und wir lernten eine Vielzahl an Menschen, Sprachen und Kulturen kennen. Jetzt aber liegen wir inmitten der beinahe totalen Monokultur. An bestimmt 97% der Boote weht die US-Flagge.

Luftveränderung

„Alle Strände auf den US Virgins sind per sofort und für 14 Tage geschlossen! Ebenfalls gesperrt sind alle Trails innerhalb des Nationalparks“. Das verkündet der Gouverneur seinen Bürgern und dadurch auch den Seglern. Dieses Verbot kommt nicht ganz unerwartet, denn eine langjährige Oster-Tradition ist das gemeinsame campieren, grillen und feiern an einem der zahlreichen Strände hier in den US Virgins.

Alltag in Zeiten des Coronavirus

Schritte Richtung Normalität

Nach den Stränden und den Wandertrails im Nationalpark dürfen ebenfalls ab sofort auch die vielen Beach-Bars wieder öffnen. Zwar nur mit einem Take-away Angebot und ohne Ausschank von Alkohol, aber immerhin. Es gilt somit die gleiche Handhabung wie bei den übrigen Restaurants. „Unser“ Gouverneur verkündet mit anderen Worten frohe Botschaften.

Ein Graben um St. Thomas gesegelt

Von tiefen Gräben und Wetterkunde en route

Wenn wir so weitermachen, dann zieht sich bald ein tiefer Graben um die Insel, albern wir zwei heute in der Früh herum. Aber auf dem Plotter zeigt sich tatsächlich schon eine etwas dickere schwarze Linie. Und unzweifelhaft haben wir gestern zur zweiten Umrundung von St. Thomas angesetzt. Und das ausgerechnet wir.

Schweizer Baywatch auf St. Thomas

Das Schweizer Kreuz und die Baywatch

Dass unser Schweizer Kreuz  prominent an Land vertreten ist, das überrascht uns doch sehr. Entlang des langen Sandstrandes gibt es vier Hochsitze und auf jedem sitzt sozusagen ein karibischer David Hasselhoff. Das spannende ist, dass auf jedem Dach der Hochsitze, auf jedem Standup-Paddle und auf den T-Shirts der Retter das Schweizerkreuz prangt, also weisses Kreuz auf rotem Grund.

US Virign Islands im Mai 2020

Glühende Drähte

Unterdessen ist bereits über die Hälfte des Monates Mai ins Land gezogen. Wir sind weiterhin immer noch mit ungebrochener Begeisterung zu Wasser und zu Land auf den US Virgins unterwegs. Alles wunderbar und völlig entspannt, wenn da nur nicht die Hurrikan Saison wäre. Die verbunden mit der Frage, wohin in dieser Zeit mit unserer Vairea. Ein Werftplatz auf Curacao ist zwar seit Anfang Jahr gebucht.

US Virgin Islands im Mai 2020

Loslassen

Manchmal hilft loslassen und gehen lassen, damit etwas in Fluss kommt. Dieser Spruch steht eines Morgens genauso auf meinem Handydisplay. Das in einer Zeit, wo ich mehrmals täglich die Mailbox durchforste auf der Suche nach dem endlich erlösenden Bescheid aus Aruba. Denn ich habe Sehnsucht nach meinen Liebsten und hätte natürlich am liebsten alles bereits gestern organisiert.

Begleitung auf der Reise nach Aruba

Früher und anders als erwartet nach Aruba

Hoppla, da ist ja ein richtig feines Wetter im Anzug, dass dann auf Ende der Woche von einer langen Phase mit sehr starkem Wind abgelöst wird. Sollen wir oder sollen wir nicht? Dieses Wetterfenster zu packen hiesse aber auch bereits übermorgen ablegen. Vorteile werden gegen die Nachteile abgewogen und dann steht der Entscheid fest. Los, ab nach Aruba tönt es von Bord der Vairea.

In Quarantäne auf Aruba

In Quarantäne

Die Tage vergehen zwar nicht wie im Fluge, aber doch recht zügig. Erfreulich, dass bereits über die Hälfte der verordneten 14-tägigen Quarantäne vorbei ist. Wir fühlen uns ja schon auf Aruba, aber wie noch nicht hereingelassen. Stehen ein bisschen wie bestellt und nicht abgeholt vor verschlossener Türe. Alles in Blickdistanz, anlanden ist aber tabu. Diese Sperrzeit gibt uns ja immer noch etwas Rätsel auf.

Halo über den BVI

Energiemanagement

Nach 475 Tagen mit der im März 2019 ergänzten Solaranlage ist es schliesslich Zeit Bilanz über das Energiemanagement auf der Vairea zu ziehen.  Vorneweg kann gesagt werden, dass die Hoffnungen an die Produktion von Energie übertroffen wurden. Pro Tag lieferten die Panels im Durchschnitt 224 Ah. Unser täglicher Bedarf an Energie liegt dabei bei etwa 120 Ah.

Waschmaschine Daewoo mini DWD-CV801CG

Die Waschmaschine

Lange haben wir hin und her überlegt. Bereits bei der Ausstattung unserer Vairea ab Werk gab es die Option eine Waschmaschine einbauen zu lassen. Wir hätten aber dafür einen Schrank hergeben müssen. So kreuzten wir diese Option nicht an. Wir waren auch davon überzeugt, immer und überall eine Waschgelegenheit zu finden. Zudem ist der Bedarf an Kleidern viel geringer.

Reise zur Insel der Freundlichkeit

Insel der Freundlichkeit

Unter den Füssen und zwischen den Zähnen knirscht es unangenehm und die ganze Vairea ist zudem mit einer braunen Schicht überzogen. Zum Glück haben wir unser Vorsegel schon vorgängig geborgen und versorgt. Allerdings hat diese Laune der Natur keine Chance gegen unsere Hochstimmung anzukommen. Denn seit Montagmorgen sind wir frei, es ist aus und vorbei mit der Quarantäne.

Auf dem Trockenen in Aruba

Alles läuft wie am Schnürchen

Es ist endlich vollbracht! Vairea steht schliesslich sicher und geschützt auf dem Trockenen im Zollgelände der Werft. Schweisstreibende und anstrengende Tage liegen hinter uns. Die Liste der zu erledigenden Punkte schien zwischenzeitlich einfach nicht weniger zu werden und immer wieder war unsere Geduld gefordert.

Em casa em Portugal

Em casa em Portugal

Rund 10 Jahre liegt inzwischen unser erster Besuch in Portugal, dem südwestlichsten Land Europas zurück. Damals sollte ja die Hafenstadt Portimão nur Endziel eines Ausbildungstörns werden. Aber dann streikten die spanischen Fluglotsen und wir sassen plötzlich völlig unplanmässig in Lissabon fest. Wir machten das Beste aus der Situation und durchstreiften dabei tagelang völlig begeistert die portugiesische Hauptstadt.

Reise 2020 in die Schweiz

Viel Herz aber auch etwas Abschiedsschmerz

Mitte September sind wir zurück in der Schweiz und dürfen bis zum Abflug nach Aruba wieder bei unseren Freunden Graziella und Heinz wohnen. Das ist nicht mit Worten zu beschreiben und Alles für uns, nur nicht selbstverständlich. Wir fühlen uns dabei privilegiert, so generöse Freunde zu haben. Wir geben uns daher grosse Mühe, den normalen Tagesablauf der Beiden nicht zu sehr zu stören.

Rückkehr nach Aruba in Coronazeiten

Rückkehr nach Aruba in Coronazeiten

Die letzten Tage des Heimaturlaubs in der Schweiz sind geprägt von einer unaufhaltsamen Nachrichtenflut zu den steigenden Corona-Fallzahlen. Es scheint dabei wohl zusehends schwieriger, bei diesem Bombardement Ruhe und einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir sind uns einig, es wird somit höchste Zeit in die Karibik zurückzukehren.

Varadero Aruba

Varadero Aruba

Der letzte Aufenthalt an Land unserer Vairea liegt doch bereits über zwei Jahre zurück. Nun war es also wieder an der Zeit unserer Lady eine umfassende Spa-Behandlung zukommen zu lassen. Einige Dinge konnten wir bereits vor unserem Abflug in die Schweiz erledigen. Alles Andere was wir nicht selbst erledigen wollten und konnten, gaben wir vorher in Auftrag.

Reise in eine vermutlich einmalige Wetterlage

Eine vermutlich fast einmalige Wetterlage

Auf unserer Fahrt von Aruba zur östlich gelegenen Insel Curaçao treffen wir hingegen vermutlich eine fast einmalige Wetterlage an. Für gewöhnlich kämpft man auf dieser Strecke dreimal gegenan. Gegen viel Wind, gegen unangenehme Wellen und schliesslich gegen eine starke Strömung. Aktuell beeinflusst aber das Rückseitenwetter der Tiefdruckgebiete über Kuba und Florida die Wetterlage auf den ABC-Inseln.

Vor Klein Curaçao stürmisch in eine ungeplante Nachtfahrt

Stürmisch in eine ungeplante Nachtfahrt

Alle Stempel und Bewilligungen für die Reise sind schliesslich eingeholt und mit einem dicken Papierwusch für Klein Curaçao und Bonaire heben wir um kurz nach 11 Uhr den Anker in Spanish Waters. Für die knapp 25 Seemeilen lange Fahrt zum südöstlich gelegenen Eiland Klein Curaçao prognostiziert die Wettervorhersage übrigens 12 Knoten Wind aus östlicher Richtung.

Bonaire im November 2020 mit Herrn Murphy an Bord

Herr Murphy ist an Bord

Dieser elende Quälgeist ist heimlich an Bord geschlüpft und spuckt uns dabei mächtig in die Suppe. Vorbei ist es daher mit der Ruhe! 3 Tage lang sieht es im Cockpit aus wie in der übelsten Hinterhofwerkstatt, russig, ölig und stinkig. Zum Glück gibt’s hier aber einige feine Restaurants, wo wir mit Segelfreunden und vor allem ohne den verwünschten, elenden Kompressor gemütlich am Tisch sitzen können.

Bonaire im Dezember 2020

Festtage in einem Jahr, das alles ist, nur nicht normal

Wobei ich diesen Satz ehrlicherweise gleich wieder korrigieren muss. Denn auf auf Bonaire trifft diese Aussage so nicht zu. Was mich aber nicht froher stimmt, ganz im Gegenteil. Denn wir wissen um die Einschränkungen und Entbehrungen die in der Heimat erduldet werden müssen. Mir tut das im Herzen weh.

Reise 2019 – Unterwegs im Antillenbogen

Reise 2019 - Unterwegs im Antillenbogen

Reiseberichte von Martinique über Grenada bis Antigua

Unterbruch der Reise in einem Häuschen in Les Trois Îlets

Geduld bringt ein gesundes Knie

Vor Weihnachten beziehen wir schliesslich das kleine Häuschen, ganz im Grünen und kurz vor der Ortschaft Trois-Îlets gelegen. Hier, zwischen Palmen, Kalabash Bäumen und Pampelmousse Sträuchern bewundern wir stundenlang die Flugkünste und die Schönheit der Kolibris. Und nachdem wir ihren Pfeifgesang bisher nur hörten, bekommen wir hier den Baumfrosch zum ersten Mal zu sehen.

Statt auf der Reise als Hafentiger in der Marina Etang Z'abricots

Hafentiger

Beinahe stabsmässig hat der Skipper geplant, wie ich aus dem Rollstuhl auf den Pontoon und von dort rüber auf das Boot komme. Die Rechnung geht auf und ich lande zwar nicht elegant aber wohlbehalten auf unserem zu Hause. Die kommenden Tage bewege ich mich im Kriechgang und auf dem Hosenboden von einem Stock zum anderen. Alles ist etwas mühsam uns braucht zudem viel Zeit und Geduld.

Vairea in den Tobago Cays vor Anker

Karibik, ab Martinique südlich

Tobago Cays: Eine Reihe von traumhaften, kleinen Inseln, die schliesslich durch das Horseshoe Riff geschützt sind. Besonders viele Schildkröten tummeln sich hier und zudem auch Eagle Rays sind beim Schnorcheln nicht selten anzutreffen. Ankern ist entweder vor der Baradel-Insel mit der abgesperrten Turtle Area oder zwischen den Inseln Petit Rameau und Petit Bateau möglich.

Schatzkiste Solarenergie - Autark am Ankerplatz dank Sonnenenergie

Solarenergie – Sonnensaft

Für uns war von Anfang an klar, dass wir keinen festeingebauten Generator an Bord wollen. Unser Bedarf an Energie soll daher in erster Linie durch Solarenergie abgedeckt werden. Auf dem Ankerplatz wollen wir möglichst autark sein und ohne einen brummenden Generator oder sogar Hauptmotor auskommen. Unser täglicher Strombedarf liegt dabei bei etwa 120 Ah.

Verändert eine Reise?

Reisen verändert?

Sabine vom Reiseblog ferngeweht.de hat sich Gedanken gemacht, was für Veränderungen das Reisen mit sich bringt und ruft zu einer Blogparade auf. Ich schliesse mich ihrem Aufruf gerne an, denn diese Frage dünkt mich sehr spannend. Und so beginne ich bei mir zu forschen, ob und wenn ja was sich denn verändert hat. Der grösste Unterschied zu früher ist, dass wir heute nur noch reisend leben.

Auf der Reise zurück ins Leben

Zurück ins Leben

Es sind jetzt über vier Monate seit der Operation vergangen und ich befinde mich in einer der letzten Rehaphasen. Trainiere nur auf dem operierten Bein auf einem weichen Gummiteil und versuche dabei wildrudernd das Gleichgewicht zu halten. Alles schwitzen, stöhnen und jede Schinderei in der Physiopraxis dient schliesslich dem Muskelaufbau des immer noch etwas schlaffen Oberschenkels.

Die Reise geht weiter

Jetzt ist der Tag da!

Fünf Monate sind seit dem Unfall vergangen. 20 zum Teil turbulente Wochen liegen hinter uns. 140 Tage mit Hochs und Tiefs haben wir dabei durchlebt. Schlussendlich mündete aber Alles in einem Happy End, wir verlassen die Marina von Etang Z’abricots mit (m)einem heilen, schmerzfreien Knie und einer wunderschönen Narbe. Alles richtig entschieden und dabei auch ganz viel Glück gehabt.

Schreien oder brüllen beim Ankermanöver sind von gestern

Schreien oder brüllen war gestern

Meist trifft man zwischen Nachmittag und frühem Abend in einer Ankerbucht ein und macht sich da bereit zum Ankermanöver. Bei kleiner Crew steht meist einer vorne beim Anker. Der andere versteckt sich dabei hinter Persenning oder Kuchenbude am Ruder. Beide sozusagen meilenweit voneinander entfernt. Und so geht es dann durchs Ankerfeld, auf der Suche nach einem guten Platz.

Mit Strom und Cannabisduft zu den Grenadines

Mit Strom und Canabisduft zu den Grenadines

In unserem Fall verdirbt uns ein Strom im 30 Seemeilen langen Kanal zwischen St. Lucia und St. Vincent gehörig die Suppe. Teilweise bremst er unsere Fahrt sogar mit bis 3 Knoten! Wir fühlen uns dabei wie von unsichtbaren Hosenträgern immer wieder nach St. Lucia zurückgezogen. Zu allem Übel piesacken uns fiese, kurze und steile Wellen.

Freudige Neuigkeit - Mein erster Enkel ist da!

Er ist da

Die vielen statischen Tage, angebunden in der Marina liegen endlich hinter uns und das Leben unter Segeln und am Anker hat uns wieder. Aufregungen und Hiobsbotschaften waren gestern, jetzt geniessen wir endlich die Tage in der Admiralty Bay auf der Insel Bequia. Wir machen uns gerade Gedanken wohin wir als nächstes segeln wollen, bevor mein Handy klingelt. Mein Sohn ruft an.

Aufgeputscht in Grenada

Aufgeputscht auf Grenada

Dem Arztbesuch folgt die erste schlaflose Nacht. Kann ja möglicherweise vorkommen in meinem Alter. Auch in der darauffolgenden mache ich kein Auge zu, das stresst schon deutlich und entsprechend gerädert bin ich anderntags. Nachdem mir auch in Nacht drei dasselbe Schicksal droht, haben wir das Medikament in Verdacht. Einer der Wirkstoffe ist schon in geringen Mengen ein 1A-Aufputschmittel.

Yuri

Yuri, Oma kommt

Und dann sitze ich im Flieger, alleine meinem Enkel Yuri entgegen. Mit feuchten Augen vom Abschiedsschmerz schaue ich auf das Ankerfeld und auf unsere Vairea hinunter, während der kleine Flieger mit Barbados das erste Ziel einer längeren Reise über den Atlantik ansteuert. Dort habe ich 6 Stunden Aufenthalt, zum Glück ohne Gepäck, das ist bis Zürich durchgecheckt.

Der Wassermacher sorgt auf der Reise für Trinkwasser

Der Wassermacher

Um vor Anker möglichst autark zu sein ist neben der Produktion von Strom auch die Herstellung von Süsswasser sehr wichtig. Aufgrund dessen haben wir uns für einen Wassermacher von Aquatec entschieden. Da wir keinen Generator betreiben wollen haben wir uns daher für die Ausführung in 12V entschieden. Mit zwei Membranen liefert der Entsalzer dabei 85 Liter Trinkwasser pro Stunde.

Vairea wird eingewassert

Vairea ist fünf Jahre alt!

Unsere Vairea eine 400 S2 von Lagoon wurde am 26. August 2014 in Les Sables d’Olonnes endlich eingewassert. Exakt zum Zeitpunkt des Einwasserns goss es dabei wie aus Kübeln, daran können wir uns noch gut erinnern. Nachdem sie in ihr Element gesetzt worden war, wurde sie nach Premià de Mar, nördlich von Barcelona überführt, wo wir dann Ende Februar 2015 eingezogen sind.

Sommer, Sonne, Segeln

Die Trägheit hat im Sommer Einzug gehalten auf der Vairea. Geschuldet ist dieser Zustand der beträchtlichen Hitze und Feuchtigkeit während der gegenwärtigen Regenzeit. Zu Beginn war es einigermassen erträglich, aber im September sind die Temperaturen doch sehr nach oben geklettert und verharrten oft auch nachts bei 30 Grad. Saunagefühle, die phlegmatisch machten.

Von Plan A zu Plan B - Neue Saison und die Frage des Wohin auf unserer Reise

Neue Saison und die Frage des Wohin

Der Änderung von Plan A zu Plan B habe ich mich zuerst widersetzt, dann hat mich der Wechsel geärgert, später habe ich ihn verstanden, alsdann akzeptiert und schlussendlich fühlte es sich an wie ein Abschiednehmen. Verstandesmässig weiss ich ja, dass es kein Abschied ist, trotzdem empfinde ich so. Auch in der kommenden Segelsaison klappt es also wieder nicht mit Amerika?

Ungebeten Gäste auf unserer Reise

Ungebetene Gäste

Man kann ja auch nicht immer Pech haben, oder? Doch, man kann! Das Unheil schlägt vielbeinig und zudem in tausendfacher Ausführung zu: Termiten!
Auf der Hut waren wir vor Kakerlaken. Wussten, was für verheerende Schäden Ratten oder Mäuse an Bord anrichten können. Hörten von anderen Segler, dass sie ganze Vorräte wegen Käferplagen entsorgen mussten.

Wir sind zurück auf Dominica

Wir sind zurück

366 Tage nach meinem bösen Unfall in den Middleham Falls sind wir zurück. Genau 1 Jahr und 1 Tag seit diesem schicksalshaften Samstag im Dezember 2018 biegen wir wieder in die grosse Bucht bei der Hauptstadt Roseau ein. Bereits im Kanal zwischen Martinique und Dominica schlägt mein Herz etwas schneller, unzweifelhaft spült diese Insel Emotionen hoch.

Guadeloupe, Marie-Galante und Les Saintes - Dreimal französisch

Dreimal französisch

„Wo bleibst Du denn?“ tönt es schon kurz vor 8 Uhr aus dem Cockpit. Wir ankern vor St. Louis, an der Westküste von Marie-Galante. Der jetzt so ungeduldig rufende Skipper hat heute ausserdem einen Mietwagen gebucht. Mir ist der Grund für seine Unruhe natürlich sonnenklar. Weiss ich doch, dass diese zu Guadeloupe gehörende Insel im Ruf steht DAS Rumparadies zu sein.

Reise 2018 – Perfekte Atlantiküberquerung

Reise 2018 - Perfekte Atlantiküberquerung und Reise in die südliche Karibik

Reiseberichte von La Palma bis in die südliche Karibik

Logbuch unserer Reise über den Atlantik

Logbuch der Atlantiküberquerung

Nun ist es soweit, die SY Vairea setzt an zum Sprung über den Atlantik. Wobei, es ist ja kein Sprung, sondern es wird ein hoffentlich entspanntes, unfallfreies und gutes hinüber segeln. Wie für 10000 vor uns und ebenso viele nach uns ist die Atlantiküberquerung die bisher längste an einem Stück gesegelte Etappe. Aber nun sind es nicht mehr Berichte von Anderen, jetzt sind es wir.

Resumée der Reise über den Atlantik

Resumée zur Atlantiküberquerung

Etwa 21 Tage ununterbrochen auf hoher See, ohne jemals Land zu sehen, nicht zu wissen ob uns Wetter, Wellen und Wind wohlgesonnen sein werden und 3 Wochen non stop mit meinem Mann und unserem Freund Patrick auf engem Raum zusammen zu leben und zu arbeiten. Diese und noch ein paar Gedanken mehr liessen mich daher ein paar Mal etwas schlechter schlafen.

Wir sind in Le Marin auf Martinique vor Anker

Ja, wo sind wir denn?

Nein, keine Bange, wir haben weder zu tief ins Rumglas geschaut noch leiden wir an Orientierungslosigkeit. Nein, wir wissen sehr genau, dass wir uns seit einer Woche auf dem riesigen Ankerfeld vor dem Ort Le Marin auf der Insel Martinique befinden. Aber wir haben seit unserer Anlandung bis auf eben dieses Ankerfeld, noch nichts von dieser Insel gesehen.

Martinique - die europäische Karibik

Noch viel Touch Europa in der Karibik

Nach längerer Zeit endlich wieder Anker auf, raus aus der einfach riesigen Bucht von Le Marin und wieder aufs Wasser, ein herrliches Gefühl ist das. Wind und Welle sind uns günstig gesonnen und daher düsen wir mit flottem Tempo nordwärts. Petit Anse d’Arlets heisst dabei das erste Ziel unserer Reise, ein Ankerplatz vor dem gleichnamigen Ort mit einer pittoresken Kirche im Zentrum.

Schlitzohren auf St. Lucia

Schlitzohren

Südlich von Martinique beginnt die Anarchie, so muss es jedenfalls sein, will man den unzähligen Berichten glauben. Von astronomischen Preisen ist die Rede, im Internet und in Segelzeitschriften kursieren sogar Berichte von tödlichen Überfällen. Schon im Mittelmeer und auf den kanarischen Inseln wurden wir zudem vor der kriminellen Karibik und den gemeingefährlichen Boatboys gewarnt.

St. Vincent - die wilde Karibik

Vinci – Die Wilde

Nach einer ruhigen und schönen Reise von Saint Lucia realisiere ich kurz vor unserem Ziel Chateaubelair mit Schrecken, dass sich eine der von mir nur nachlässig über die Reeling gehängten, dicken Festmacher-Leine im Propeller des Steuerbordmotors verfangen hat und sich dieser darum nicht starten lässt. Was für ein Segen, dass ein Katamaran 2 Antriebe hat.

Bequia die erste Insel der Grenadinen auf unserer Reise

Bequia – die erste Station der Grenadines

Wir sind in Bequia, nicht in Bekiia – nein, in Bekwää. So spricht man übrigens den Inselnamen aus. Das wää bezieht sich übrigens nur auf die korrekte Aussprache und definitiv nicht auf die Insel. Die ist zwar klein, aber oho. Hier bekommen wir schliesslich einen ersten Geschmack von caribbean feeling à la Ferrero Werbung. Weisse Sandstrände und türkisfarbenes, glasklares Wasser.

Mustique - Karibik für Reiche

Mustique Island im Ausnahmezustand

Mustique ist speziell, zwar Teil der Grenadines ist sie aber in erster Linie eine Privatinsel. An exclusive private island retreat, wie die Hochglanzbroschüre titelt, das an gewissen Tagen des Jahres zudem noch privater und spezieller ist. Nämlich immer dann, wenn die prominenten Besitzer der diversen „Häuser“ mit ihren Privatfliegern in ihr 2., 3. oder wievieltes Zuhause auch immer anschweben.

Landschildkröte

Schildkröten zu Land und zu Wasser an einigen der schönsten Plätze

Baliceaux, die unbewohnte Insel; tönt spannend und weckt schliesslich unseren Entdeckergeist. Darum geht’s von Mustique wieder zurück nach Bequia nicht auf der gleichen Route, sondern mit einem Schlenker ein paar Seemeilen Richtung Nordost. 30 Millionen US Dollar, ja das ist der Verkaufspreis für die private Insel Baliceaux, „the Cindarella of the Grenadines“.

Salt Whistle Bay auf Mayreau

Ein fast perfekter Abschluss

Wir haben sogar wieder etwas gelernt! Was meine Kinder damals mit einem coolen „ich gehe hangen“ oder „wir sind am chillen“ ausdrückten, ist nichts anderes wie das karibische „limen“. Heisst so viel wie nichts tun ausser geniessen, glücklich und dankbar sein. Und so limen wir seit Wochen glückselig und für zwei Wochen zusammen mit unseren Freunden Sandra und Felix von einem Highlight zum anderen.

Sandy Island auf Carriacou

Insel der Riffe

Auf dem Weg von Petit St. Vincent nach Carriacou, was so viel heisst wie „Insel der Riffe“, bleibt uns gerade genug Zeit, die Flagge von Grenada aufzuziehen. Es sind aber auch nur etwas mehr als 10 Seemeilen, praktisch einmal ums Eck herum und das Ganze bei tollem Rückenwind. Wir konstatieren; SO macht segeln richtig Spass. Erst kurz vor der grossen Tyrell Bay bergen wir unsere Segel.

Grenada

Grenada – dem Ende entgegen

Obwohl wir gefühlt eben erst in der Karibik angekommen sind, geht’s nämlich schon dem Ende entgegen. Also natürlich nicht dem endgültigen Ende! Nein, nur dem Ende unserer ersten karibischen Segelsaison. Denn immer am 1. Juli beginnt hier die alljährliche Hurrikan Zeit, sozusagen so etwas wie der grosse Bruder der kalten Wintermonate in europäischen Gewässern.

Ein etwas laengerer Break unserer Reise

Ein etwas längerer Break

Das Glück ist definitiv auf unserer Seite, denn entgegen der vorangegangen Tage ist es am Morgen des Auswasserns praktisch windstill! Mit viel Seitenwind in das just passende Becken hineinfahren zu müssen, stelle ich mir jedenfalls absolut nicht prickelnd vor. Und trotzdem habe ich etwas nasse Hände und erhöhter Puls als es losgeht! Dann heisst es Abschied nehmen von Grenada.

Busfahren ist Tubelisicher

Tubelisicher

Das ist unverkennbar schweizerdeutsch, kommt vom berndeutschen Ausdruck Tubu = Depp, und bedeutet so viel wie „deppensicher“ oder „eine Sache ist so einfach, dass da nichts schief gehen kann“ Und Busfahren auf Barbados ist in mehrfacher Hinsicht deppen- oder eben tubelisicher! Das fängt bei den Busschildern an, denn einfachere Wegweiser gibt’s wohl nirgends.

American Airlines - eine Reise mit Tücken

Albtraum mit American Airlines

Bis kurz vor Miami verläuft die Reise planmässig, doch dann steht der Flieger eine geschlagene Stunde lang auf dem Rollfeld. Information seitens Crew? Fehlanzeige. Das könnte knapp werden mit dem Anschlussflug, meint Daniel, denn wir müssen bereits hier das zeitintensive Einreiseprozedere durchlaufen, ebenfalls das Gepäck fassen und es auch wieder aufgeben.

Road Trip durch die USA

Road Trip halt anders

Noch heute sind wir überzeugt, nie zuvor so köstliche, handgemachte Pasta gegessen zu haben wie im Pan e Vino in Miami Beach. Der Ausflug in den südlichen Teil von Miami hat sich jedenfalls gelohnt. Wir wissen praktisch nichts über die kommenden Staaten auf der Reise nach New York,auf welchem Weg zum Big Apple und was wir uns schliesslich wo anschauen wollen.

Temporär im schönen Thurgau sesshaft

Temporäre Sesshaftigkeit mit einem ungeplanten Aufenthalt

Wir geniessen den einmaligen Spätsommer in der Schweiz und gewöhnen uns dabei langsam an das Landleben, welches auch viele Vorteile bietet. Alles läuft ganz normal und friedlich. Bis bei Daniel ein entzündeter Insektenstich aufbricht. Jetzt ist auch der Skipper überzeugt, dass es wohl doch besser ist, wenn sich ein Arzt diese unschöne Wunde anschaut.

Trockendock in der Spice Island Marina auf Grenada

Trockendock in Grenada

Gespannt gingen wir nach über vier Monaten wieder in die Spice Island Marina, da wo wir unsere Vairea über die Hurrikan-Saison abgestellt hatten. Aber in welchem Zustand werden wir sie vorfinden? Wie sieht es zudem aus mit der Feuchtigkeit und dem Insektenbefall? Als wir uns näherten sah sie von Aussen tadellos aus, wenn auch etwas verschmutzt. Was wir wohl im Inneren antreffen?

So schnell kann es umschlagen und man landet im CT

So schnell kann es umschlagen

Nachdem uns den ganzen Nachmittag über zwei Schildkröten immer wieder neugierig beobachten, zieht am frühen Abend doch tatsächlich relativ nahe ein Wal vorbei! Ein solches Willkommens-Komitee ist schlicht der Hammer. Noch ahnen wir nicht im Geringsten, wie schnell Alles schlagartig umschlagen kann. Anderntags geht es Richtung Inselinneres. Nur noch die Traverse durch ein kleineres Bachbett.

Reise 2017 – Von der Algarve über Madeira auf die Kanaren

Reise 2017 - Schliesslich geht es über Madeira auf die Kanaren

Reiseberichte von Portimao über Madeira bis zu den Kanaren

Es gibt Email, Messenger, Skype und vieles mehr…

… aber alle modernen Kommunikationsmittel können weder Umarmung noch Nähe ersetzen und so freue ich mich unglaublich auf einen knappen Monat Zusammensein und Qualitätszeit mit Familie und Freunden. Es ist das erste Mal, dass wir in die Schweiz fliegen, meine beiden Elternteile nicht mehr leben und das Haus verkauft ist.

Vitor (Xana) von Alvor Sailing

Von Schlemmereien, einer wunderbaren Überraschung und der Gunst der Stunde

Vor wenigen Tagen an einem Nachmittag hört Dani ganz in der Nähe ein ihm sehr bekanntes Motorgeräusch. Und tatsächlich, für einmal hat ihn sein Gehör nicht getäuscht, es ist unser Freund Vitor (Xana) von Alvor Sailing, der mit seinem Katamaran Catja schliesslich neben uns festmacht. Am Freitagabend gebe es übrigens eine Überraschung!!

Einbau einer Dachluke

Einbau einer Dachluke

Unser Entscheid die Wintermonate in der Marina Portimao zu verbringen, hiess auch die Zeit zu nutzen und unsere Vairea weiter auszurüsten und Dinge zu ändern die uns im bisherigen Alltag störten. Allen voran stellten wir beim Kochen fest, dass der Dampfabzug ungenügend ist. Wir überlegten hin und her und entschlossen uns schliesslich zum Einbau einer Dachluke. Aber kein einfaches Projekt.

Alvor im Kielwasser auf dem Weg nach Madeira

Adieu Festland, willkommen Inseln

Klar könnten wir „ewig“ an der Algarve bleiben, es gibt kaum etwas, was uns dort und generell an Portugal nicht gefiel. Und doch spüren wir, dass die Zeit reif für einen Wechsel ist. Dass wir wieder einen Schritt vorwärts machen wollen und dafür jetzt auch bereit sind. Und daher ist es am Sonntag 23. April soweit, der bisher längste Schlag steht uns bevor. Alles ist inzwischen gecheckt und überprüft.

Canical auf Madeira

Vairea beim Schiffsdoktor

Im kargen Industriehafen von Canical können wir unsere Vairea aus dem Wasser heben. Der Kran kann jedenfalls 300 Tonnen bis zu einer Breite von 10 Metern aus dem Wasser heben. Das dazugehörige Becken ist nicht für Sportyachten konstruiert, normalerweise heben sie hier grosse Fischtrawler aus dem Wasser und dementsprechend hoch dimensioniert sind die Wände.

Unsere Rettungsinsel in der Wartung

Wartung Rettungsinsel

Da es ganz in unserer Nähe einen von Plastimo zertifizierten Wartungsbetrieb hat, beschliessen wir uns die Rettungsinsel hier kontrollieren zu lassen. Dass wir bei der Öffnung der Insel dabei sein wollen, wird vom Betrieb sehr begrüsst. Stolz zeigt uns der Chef den aufgeräumten Betrieb, der erst kürzlich von Plastimo inspiziert wurde. So können wir einmal sehen, was alles in der Rettungsinsel enthalten ist.

Blumenfest auf Madeira

Die blumige Alpeninsel Madeira

Die Insel im Nordatlantik ist für vieles bekannt, mitunter für ihren schier unglaublichen Blumenreichtum. Was in der Schweiz nur mit ganz viel päppeln gedeiht, spriesst hier ungehemmt und beinahe wild in die Höhe. Die Madeirenser wissen um dieses Geschenk der Natur und feiern daher immer zwei Wochen nach Ostern ihr berühmtes Blumenfest. Wir sind jedenfalls völlig begeistert.

Kefelrobbe im Naturschutzgebiet der Desertas

Feuchtsüsse Begegnung

Die Auflagen sind sehr strikt, ohne ein Permit darf man bei diesem Naturschutzgebiet weder ankern noch anlanden. Mit dem vorgängig eingeholten Dokument im Sack machen wir uns also am Sonntagmittag auf die etwas mehr als 20 Seemeilen lange Reise zu dieser vorgelagerten Insel. Der Wetterbericht hat übrigens von moderaten Winden und wenig Wellen gesprochen.

Etappenziel erreicht

Etappenziel

Ich bin jetzt auf den Kanaren! Ganz ehrlich, an diese Tatsache muss ich mich erst noch gewöhnen, es mir immer wieder laut vorsagen und die Worte auf der Zunge zergehen lassen. Oder mich in den Arm kneifen, um sicher zu sein, dass ich nicht alles nur träume. Die Kanaren waren immer ein zentraler Ort, das Anlanden auf diesen Inseln sogar ein erklärtes Etappenziel unserer Reise.

Lanzarote ist karg und vulkanisch

Auf der Insel des Seefahrers Lanzarote da Framqua, alias Lancelotto Malocelloa

Ich erinnere mich an den ersten Eindruck von dieser Insel. Ein karger Norden mit trotzigen Felswänden und eher eintöniger Landschaft, alles erinnerte daher ein wenig an die unnahbare, fast abweisende Westküste Sardiniens. Das war meine Empfindung von See aus, als wir uns nach einigen Tagen vor Anker auf La Graciosa gegen Süden aufmachten.

Blick über Las Palmas auf Gran Canaria

Gran Canaria: eine Insel mit so verschiedenen Gesichtern

Klar, der erste Eindruck vom Meer her auf Las Palmas ist jedenfalls alles andere als berauschend. Die Hochhauszeilen, eine 4-spurige Autobahn und zudem die grossen Hafenbauten sind nach dem beschaulichen Lanzarote ein kleiner Kulturschock. Die Marina ist mit über 1200 Plätzen sogar eine der grössten Europas.

Santa Cruz de Tenerife

Die sehr treue, edle und unbesiegte Stadt oder einfach das wunderschöne Santa Cruz de Tenerife

Auf die nächste kanarische Insel freuten wir uns jedenfalls sehr: Teneriffa! Diese Vulkaninsel trumpft sogar mit einigen Superlativen auf: Mit 2034 km² ist sie die Grösste, mit über 800‘000 Einwohner die Bevölkerungsreichste und der Pico del Teide mit 3‘718 Meter zudem der höchste Berg von Spanien.

Teneriffa bietet mehr als nur der Teide

Teneriffa – Noch so viel mehr als nur der Teide

Im Reiseführer stach mir dabei die Beschreibung über das Dorf Masca ins Auge. Das Bergdorf, welches abgeschieden und schwer zugänglich inmitten der fast 15 Kilometer langen und 500 Meter hohen Steilklippen von Los Gigantes im Westen der Insel liegt. Der Ort wird sogar als „das schönste Bergdorf Teneriffas“ beschrieben.

La Isla Bonita, La Isla Verde und La Isla Corazón – die schöne Insel, die grüne Insel und die Herzinsel, so wird La Palma, die westlichste der kanarischen Inseln genannt.

La Palma – Alle drei Beinamen passen

La Isla Bonita, La Isla Verde und La Isla Corazón – die schöne Insel, die grüne Insel und die Herzinsel, so wird La Palma, die westlichste der kanarischen Inseln genannt. Für mich hat sie zuerst einmal einfach die Form eines Zahns. Die Vorfreude auf ein etwas kleineres Eiland nach den doch deutlich grösseren Inseln Gran Canaria und Teneriffa war gross, ebenso der Wunsch nach mehr Natur.

Die Reise führt uns in die Karibik

Es hat aufgeklärt

Es gab in der letzten Zeit einiges zu diskutieren und zu studieren. Nebst den palmerischen Zigarren rauchten dabei auch unsere Köpfe ganz gehörig.
Für die meisten Segler sind die Kanaren entweder Durchgangs- oder Zwischenstation auf dem Weg ihrer Reise Richtung Kapverden und Karibik, für einige geht’s wieder zurück Richtung Mittelmeer und für nicht wenige Segler ist hier Endstation.

Observatorium auf dem Roque de los Muchachos

Dünne Luft und nasse Höhlen

Die Vielfalt von La Palma, entsprechend ihrer Grösse, ist unbeschreiblich. Völlig anders als im grünen Norden ist die Landschaft im Süden sehr karg und geprägt von den Vulkanen San Antonio und Teneguia, letzterer ist erst 1971 entstanden. Unsere Reise führt uns ganz an die Südspitze, zu den eindrücklichen Salinenfeldern unterhalb von Fuencaliente gelegen.

Im 3. Reff von La Palma nach La Gomera

Die Schlange wartete schon

Wenn Du unten an der Südspitze die beiden Windräder siehst, dann geht’s los. Soweit die Prognose von Patrick, dem Experten für die Region. Mit dem Losgehen meinte er dabei die ungeliebte Düse zwischen den Inseln. Für mich ist das die fiese Schlange, die lauert und dann zuschnappt. Deshalb hissten wir in weiser Vorsicht das Gross im dritten Reff und behielten den Windmesser im Auge.

La Gomera ist sehr zerklüftet und damit Wanderungen meust sehr anstrengend

Von A wie Aussteiger bis W wie Wandern

Beim Stichwort La Gomera kamen mir dabei in erster Linie die vorwiegend deutschen Auswanderer in den Sinn, die in den 60-er Jahren im Valle dos Rey Hippiekommunen gründeten. Viel ist von ihnen nicht mehr zu sehen, aber noch ein paar Unentwegte gebe es, die in Höhlen ohne moderne Zivilisation leben und am Abend den Sonnenuntergang trommelnd oder feuerspeiend untermalen.

Zigarrenrollerin auf La Palma

Zigarren aus La Palma

In der spanischen Kolonialzeit emigrierten Palmeros nach Kuba und brachten dort ihr Wissen und Können in der Landwirtschaft ein. In Kuba wurde und wird ja dabei bekanntlich Tabak angebaut. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts führten zurückkehrende Palmeros den Tabakanbau und die Herstellung von Zigarren schliesslich auf La Palma ein. Der Tabak auf La Palma ist dabei eher herb und stark.

Aus Kaktusfeigen und anderen Früchten eine leckere Marmelade einkochen

Dies und Das

Nach einer Suchaktion sind die Einmachutensilien endlich gefunden. Tagelang sieht es danach in unserer Kombüse aus wie auf dem Schlachtfeld. Aber dann stapeln sich Gläser mit exotischer Marmelade, eingelegtem Kürbis und Mango-Chutney in den Schränken. Wenn ich alles richtig gemacht habe, geniessen wir auch noch am Ende der Reise über den Atlantik vitaminreiche Beilagen.

Franz berät Martin

Wir haben den Franz

Nun gut, das stimmt so nicht ganz, er gehört ja nicht uns explizit, sondern Allen hier in der Marina. Franz liegt mit seinem Katamaran direkt neben uns und ist heiss begehrt. Denn Franz hat eine Begabung, die viele andere Segler wohl gerne hätten; er hat von Motoren mehr als nur eine Ahnung. Wo andere nicht mehr weiterwissen, wie ihr Problem behoben werden kann, ist Franz praktisch der Lotto-Sechser.

Graziella und Martina

Was für’s Herz

Auf die kommenden Tage und Wochen habe ich mich ganz besonders gefreut. Nicht dass mir das Wandern, das Inselentdecken, das Ausprobieren der einheimischen Küche oder das schmökern in den vielen Büchern nicht gefallen hätte. Nur was ist das gegen ein Wiedersehen mit Familie und Freunden? Für mich fällt die Antwort klar aus und Weihnachten beginnt heuer schon ganz früh, bereits im November.

Reise 2016 – Wetterpech, aber wir lernen die Algarve kennen 

Reise 2016 - Wetterpech, aber dadurch lernen wir die Algarve kennen

Reiseberichte von Almerimar, Gibraltar über die Costa de la Luz bis an die Algarve

Die Alhambra mit der schneebedeckten Sierra Nevada im Hintergrund

Almerimar & Granada – Zwischen Künstlichkeit und Weltkulturerbe

Unser Ziel ist Granada, die Stadt deren Name wie Musik tönt, die einen Granatapfel im Wappen trägt und zudem eine der grössten Universitätsstädte Spaniens ist. Vor allem aber beherbergt Granada die Alhambra mit dem Nasridenpalast. Zusammen mit dem Generalife und Albaicin gehört die Alhambra zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Gibraltar voraus

Estepona bis Gibraltar

Estepona ist eine schmucke, kleine Stadt in der Provinz Malaga, deren Hafen etwas ausserhalb und sehr geschützt liegt. Besonders die Altstadt mit ihren gepflegten und blumengeschmückten Häusern mag sehr gefallen. Zu dieser Jahreszeit hat es kaum Touristen und entsprechend ruhig ist es. Auch die Marina gefällt uns sehr und so beschliessen wir, während unserer Reise hier noch etwas zu verweilen.

Der Fels von Gibraltar

Gibraltar – ein Fels zwischen Kommerz und Geschichte

Mit jeder Seemeile, die wir Gibraltar näher kommen, steigt dabei meine Neugier. Ein neues Land, eine andere Sprache und Kultur verspricht zudem eine spannende Zeit. Die Ocean-Marina liegt unmittelbar neben der Flugpiste. Wir müssen nicht mit den verhassten, weil meist schlammigen Mooringleinen festmachen, sondern können längsseits anlegen.

Schnell mal nach Afrika

Unsere Yacht ist in der Schweiz registriert, aber nicht in der EU versteuert. Das Recht besagt, dass das Boot nur 18 Monate am Stück innerhalb der EU verbleiben kann. Dann müssen wir mit der Vairea die Europäische Union verlassen, können aber praktisch gleich wieder zurückkehren. Was wir auch beabsichtigen. Unsere Frist läuft bald ab, aber Afrika liegt in Gibraltar so nah wie sonst wohl nirgends.

Herkules soll die Meerenge von Gibraltar geschaffen haben

Von Afrika nach Europa nur schnell ums Eck

Bevor die Reise uns wieder ans europäische Festland zurückführt, wollen wir noch in Ceuta vorbei. Die 18,5 Quadratkilometer grosse spanische Enklave mit einigen Sonderrechten liegt im äussersten, nordöstlichen Zipfel Marokkos, von Smir aus nur ums Eck. Wie Melilla blieb auch Ceuta nach der marokkanischen Unabhängigkeit spanisch. Schon bei der Hafeneinfahrt stehen Statuen von Herkules.

Die Brücke von Ronda

Malaga – Ronda – Cascares

Dieses Mal bieten sich von La Linea de la Concepcion, wo wir mit unserer Vairea liegen, die Reise nach Malaga und Ronda an, zwei weitere sehr unterschiedliche Orte in Andalusien. Hier Malaga, die Grossstadt am Meer – da Ronda, das weisse Dorf in den Bergen. Wie eigentlich immer suche ich vorgängig im Netz nach schönen Unterkünften, am liebsten familiengeführte, kleinere Pensionen.

La Linea von Gibraltar aus gesehen

Marinas / Häfen entlang der Costa del Sol, Gibraltars, Marokko und Ceuta

La Linea de la Concepcion, Marina Alcaidesa, Spanien: Die der Stadt zugewandten Anlegeplätze im hinteren Hafenbecken sind dabei sehr gut vor Schwell geschützt und wir liegen auch bei 60 Knoten Wind sehr sicher und relativ ruhig. Yachten liegen in Boxen und können sehr gut und zudem sicher festgemacht werden.

Feria de Abril in Sevilla

Sevilla – Feria de Abril!

Da eine Reise westwärts wegen des fehlenden Windes momentan nicht möglich ist, beschliessen wir kurzentschlossen, uns dieses Fest nicht entgehen zu lassen und nach Sevilla zu reisen. Wir finden ein zentrales Hotelzimmer in der Innenstadt, auch ein Mietwagen ist schnell organisiert und so fahren wir am Montagnachmittag rund 200 Kilometer in die andalusische Hauptstadt.

Wir verlassen Gibraltar und fahren in den Atlantik hinein

Ciao Med – willkommen Atlantik

Endlich lösen wir um 14.30 Uhr die Leinen und sagen La Linea, Gibraltar und dem Mittelmeer Adieu. Wir mussten lange ausharren, bis endlich der ersehnte Ostwind einsetzte. Mit grosser Vorfreude setzten wir schon in der Bucht von Gibraltar die Segel und kamen bis zur Einfahrt in die Strasse mit flotten 5 Knoten voran. Dort empfing uns dann der Ostwind mit 10 Knoten.

Unter Gennaker an der Costa de la Luz

Die Küste des Lichtes – La Costa de la Luz

Ein grosser Unterschied zum Mittelmeer sind auf der Atlantikseite die Gezeiten und so beschäftigen wir uns bei jedem neuen Ankerplatz respektive jeder neuen Anfahrt mit Ebbe und Flut. Und das trifft ganz besonders auf das kommende Ziel zu: El Rompido! Die Gefahr, aufzusitzen ist dort sehr hoch, Ein- wie Ausfahrt ist nur bei absolutem Hochwasser geraten und auf Sicht, respektive nach Betonnung.

Ankerbucht vor Alvor

Chegou a Portugal – angekommen in Portugal

Es gilt ernst mit „Adios Espana“, am 1. Juni ziehen wir in der Marina von Ayamonte schliesslich die portugiesische Gastlandflagge auf. Bei herrlichem Wetter und einer schönen Brise segeln wir bis Faro. Ankermöglichkeiten gibt es viele in diesem weit verzweigten Flussdelta, wir entscheiden uns für das grosse Ankerfeld vor der Ilha da Culatra.

Ankerbucht vor Sagres. Ausgangspunkt der Reise nach Madeira

Es kommt nicht immer so, wie man gerne möchte

Der Hochsommer neigt sich dem Ende entgegen. Morgens lässt sich die Sonne bedeutend länger Zeit, bis sie ihre Strahlen in die Vairea schickt und abends verabschiedet sie sich dafür jeden Tag ein paar Minuten früher. Wir spüren das Ende der Hochsaison aber besonders handfest am Rückgang der Touristen.

Vairea zieht unter Wingaker davon

„Alia et iacta est“ – oder auch „der Würfel ist gefallen“

Auch jetzt noch, nachdem eine Entscheidung gefallen ist und ich darüber schreibe, kribbelts in meinem Bauch. Ich realisiere, dass die letzten Tage und Wochen meine Nerven etwas mehr gekitzelt haben, wie gedacht. Ja klar, ich schreibe wieder vom Wetter, respektive von den Prognosen und unserer Entscheidung ob weiter oder nicht.

Trockenfallen in der Bucht von Alvor

Trockenfallen

Es ist jedenfalls ein komisches Gefühl auf dem Tiefenmesser die Angabe 0,0 Meter Wasser unter dem Kiel zu haben. Nachdem das Wasser abgelaufen ist, steht unsere Vairea auf ihren beiden Kielen sicher und fest im Sand. Durch den ausgebrachten Bug- und Heckanker merken wir kaum, dass wir in der Nacht bei Hochwasser aufschwimmen. Vairea hebt und senkt sich dabei sachte in den weichen Sand.

Alcoutim (Portugal) und San Lucar (Spanien) am Guadiana gelegen

Geschichte von einigen Metern, Traum & Dankbarkeit

Kannst Du Dir vorstellen, wie ärgerlich dabei „einige“ Meter sein können? Ob zu kurz, zu tief, zu hoch oder wie im aktuellen Fall „einige“ Meter zu lang? Die Geschichte dazu erzähle ich sehr gerne. Zuerst blättere ich zum Mai 2016 zurück, als wir auf unserer Reise den Grenzfluss zwischen Spanien und Portugal hochfahren und im Hafen von Ayamonte anlegen.

Stauraum für die Kuchenbude in zwei Ausführungen

Hafenleben

Spannend, unsere unterschiedliche Wahrnehmung. Für Daniel läuft die Zeit völlig normal, wohingegen sie für mich nur so dahin rast. Kaum aufgestanden ist es schon späterer Nachmittag. Klar, das war jetzt ein wenig übertrieben, Du hast es wahrscheinlich gemerkt. Aber wir sind wirklich voll beschäftigt. Denn wir haben da diese Liste mit der Überschrift „To do“. Und diese wird nicht etwa kürzer.

Reise 2015 – Endlich beginnt unsere Reise

Reise 2015 - Endlich beginnt unsere Reise

Reisenerichte von Barcelona durch das Mittelmeer bis Almerimar

Die Reise beginnt - Mit vollgeladenem Auto geht es auf unser neues Zuhause

Abschied vom „bürgerlichen Leben“

Die Trennung vom Materiellen gelingt dabei problemlos. Doch das Andere, der Abschied von den Familien und den Freunden der fällt mir sehr schwer. Am 27. Februar verlassen wir schliesslich in einem bis unters Dach vollbepackten PW die Schweiz. Nach knapp 12 Stunden fahren wir in Premià de Mar in die Marina und fallen todmüde aber glücklich in unser neues Zuhause. Die Reise beginnt endlich.

Alles muss eingeräumt oder eingebaut werden bevor die Reise beginnt

Baumärkte, Supermärkte, Shipchandler und die Ferreterias

Schon bald kennen wir die Namen und Adressen aller in der Nähe gelegenen Zulieferer, Märkte oder sonstigen Geschäfte, denn wir sind Tag ein Tag aus mit Ein- oder Umbauarbeiten beschäftigt. Carrefour ist die spanische Migros, aber viel grösser. Bricot Depôt dabei das Paradies für umbauwütige Männer und gelangweilte Frauen.

Mit weniger Tuch machen wir aus auf die Reise zu den Balearen

Leinen los – auf zu den Balearen!

Irgendwann ist alles dort eingebaut wo es hin muss, unser Hausrat inventarisiert, verräumt und festgezurrt, die Vorräte und die Wassertanks aufgefüllt, der defekte Windmesser ausgetauscht und so werden am 29. März 2015 um 13.30 Uhr aus Landratten endlich richtige Seefahrer, wir lösen die Leinen für die 110 Seemeilen weite Reise nach Mallorca.

Menorca, Cala Teulera

Mallorca und Menorca

Menorca, Cala Teulera: N39° 52,736`- O4° 18,470` sehr sicher bei allen Winden, zudem sehr einsam in der Vorsaison. Trotzdem mit dem Dinghi in knapp 6 Minuten in Mahon. Menorca, Marina Port Mahon während der Nebensaison 33 Euro für unseren Katamaran. Übrigens sehr freundliche und zuvorkommende Marineros. Am Kreuzfahrer-Quai, gibt es zudem ein Gratis WiFi der Stadt Mahon.

In Sardinien angekommen

Endlich, Sardinien naht!

Endlich zeigen uns die Prognosen ein kurzes, positives Wetterfenster! Die bisher längste Etappe auf unserer Reise mit rund 200 Seemeilen (oder in etwa 39 Stunden segeln) beginnt schliesslich um 18.00 Uhr! Vorgängig haben wir uns schlau gemacht, wie andere kleine Crews die Wachzeiten während den Nachtstunden handhaben und versuchen es auch im 3 Stunden Wechsel.

Westküste Sardiniens

Westküste Sardiniens

Beim Gericht „Spaghetti Ricci“ wird dafür Fleisch der Seeigel verwendet. Der Geschmack ist aber wenig „spektakulär“. Zudem wird es als Spezialität Algheros propagiert, ist aber in ganz Sardinien zu bekommen. Die Marina Sant’Elm in Alghero liegt gleich bei der Stadtmauer und somit sehr zentral für Besuche der sehenswerten Altstadt. Sehr freundliches und zuvorkommendes Personal!

Céfalu ist eine Reise wert

Sicilia – ein italienischer Traum

Bis kurz nach Sant’Antioca verläuft jedenfalls alles problemlos. Vairea jagt trotz gerefften Segeln bei herrlichem Wind und Sonnenschein wie ein junges Füllen durch die Wellen. Ich weiss noch, wie ich nach hinten schaute und dabei diese schwarze Wand auf uns zurasen sah! Danach wurde es dunkel wie in der Nacht. Der Windmesser zeigt indessen über 50 Knoten. Vairea erreichte dabei einen Rekord von 16.5 Knoten!

Tonnara die Scopello

Sizilien (ohne die äolischen Inseln)

Tonnara die Scopello N38° 4,295 E12° 49,446, wunderschöne Ankerbucht direkt vor einem kleinen Strand mit einem Hotel in einer stillgelegten Thunfischfabrik. Mondello-Bay N38° 12,305 E13° 19,615, eine riesige lagunenartige Ankerbucht. Speziell ist dabei das Restaurant aus dem vorherigen Jahrhundert, das auf Stelzen in der Mitte der Bucht steht.

Schmucke äolische Inselwelt ist eine Reise wert

Vulcano, Lipari, Panarea und Salina

Anfangs fällt der Anker vor der Nordmole von Porto Levante auf Vulcano. Der Schwefelgestank erinnert dabei an faule Eier: das kann ja heiter werden. Anderntags hat der Gestank etwas nachgelassen und wir machen uns somit auf zur Inselbesichtigung. Ein Schwefelbad soll übrigens gesund sein, gegen Krankheiten und sonstigen Zipperleins. Und wir setzen uns doch tatsächlich in den Tümpel!

Vulcano ist eine Reise wert

Die äolischen Inseln

Die Insel Vulcano verfügt je nachdem wie Wind und Schwell stehen über zwei gute Ankerplätze. Aber unter Umständen beeinträchtigt durch Schwefelgeruch in der Luft: Porto di Levante, N38° 24,93 E14° 57,80 und Porto di Ponente N38° 25,31 E14° 57,04. Lipari, Valle Muria, N38° 26,615 E14° 56,538, der Ankerplatz liegt dabei vor einem wunderschönen Sandstrand.

Ein Mondfisch bei Flaute von der Wasseroberfläche aus fotografiert

Durch die Strasse von Messina rund Sizilien

Kurz nach der Weiterfahrt von Ragusa nach Torre Manfrio, daher noch unter Motor, sehen wir eine etwas eigenartige Flosse aus dem Wasser ragen! Im Eiltempo werden dafür alle Möglichkeiten ausgeschlossen. Daniel drosselt deshalb die Motoren und fährt langsam zurück. Und dann entdecken wir ihn, im spiegelglatten und glasklaren Wasser: einen Mondfisch!

Nochmals nach Sardinien, aber dieses Mal führt unsere Reise an der Ostküste nordwärts

Eine zweite Chance für Sardinien

Wegen des günstigen Wetterfensters entscheiden wir uns, schon früher als geplant zurück nach Sardinien zu segeln. Dankbar für das Erlebte verabschieden wir uns von Sicilia, dieser einmaligen Insel und machen uns somit auf die 153 Seemeilen lange Reise. Dabei wird das Wetter im Mittelmeer seinem Ruf wieder einmal gerecht. Böen mit über 30 Knoten und Flaute wechseln sich darum innert kurzer Zeit ab.

Unzählige Strände an der Ostküste von Sardinien

Die Ostküste Sardiniens

Golfo die Oiastra, Cala Sisine N40° 10,817 E9° 38,229, türkisfarbenes Wasser, schneeweisser Strand und überdies eine imposante Felskulisse. Tagsüber proppenvoll, aber vor Sonnenuntergang liegt man alleine! Kurz nach Cala Gonone, Punta Nera die Osella, N40° 19,735 E9° 40,657, ebenfalls wunderschöner, tagsüber gut frequentierter Strand – abends lagen wir ruhig und ganz alleine!

Mahon liegt gut geschützt in einem riesigen Naturhafen

Menorca, ganz anders 🙁

Wir freuen uns jedenfalls sehr auf unsere Cala Teulada, wo wir zu Beginn der Reise 10 Tage vor Anker lagen. Als wir dann um die Ecke biegen, bietet sich ein schreckliches Bild! Vor lauter Boote ist kein Wasser zu sehen und vermutlich würde man deshalb das Ufer trockenen Fusses erreichen. Den Versuch hier zu ankern, brechen wir jedenfalls ziemlich schnell ab.

Der Einbau des Wassermachers - ein wichtiger Ausrüstungsgegenstand unserer Reise

Arbeiten in Premià de Mar

Die kommenden Tage sind wir ausgelastet mit dem abarbeiten der allerdings sehr langen To-do-Liste. Zuoberst steht dabei der Einbau des Wassermachers. Für die Beschaffung der notwendigen Teile benützen wir entweder unsere Klappbikes oder wir mieten ein Auto. Leider verschlechtert sich das Wetter weshalb wir wieder einmal Regen spüren. Auch an die „Kälte“ von unter 25 Grad muss ich mich erst gewöhnen.

Barcelona der Ausgangspunkt unserer Reise

Barcelona und die Costa Maresme

Du benötigst möglicherweise ein ausgefallenes und nicht alltägliches Mitbringsel aus BCN? Dann wirst Du in der Casa Viva, La Pedrera, Passeig de Gràcia 92 bestimmt fündig. Beim Deko Palace, Avenida Diagonal 458, 08006 Barcelona findet man hierzu alles, um das Heim schöner zu gestalten. Vinçon heisst überdies ein Laden für besonders witzige Artikel und befindet sich am Passeig de Graçia 96.

Nun geht unsere Reise immer westwärts

Westwärts

Morgens um 8 Uhr lösen wir die Leinen und nehmen danach Kurs Richtung Ibiza. Ein etwas wehmütiges Gefühl beschleicht uns, weil unsere temporäre Heimat immer mehr im Kielwasser verschwindet. Weiterziehen gehört mitunter zu einer Reise. Der Tag zeigt sich von seiner besten Seite, beschert uns viel Sonne, Wärme, kaum Wellen aber leider auch wenig Wind.

Gedanken zum Jahreswechsel unserer Reise

Cartagena, Almerimar und Gedanken zum Jahreswechsel

Das zu Ende gegangene Jahr bescherte uns viel Gefreutes und mit dem Start zu unserer Reise zudem auch eine grundlegende Erneuerung. Doch mit dem Tod der Mutter brachte uns 2015 jedoch auch eine tieftraurige Erfahrung. Wir haben dadurch gelernt, wie wichtig Zusammenhalt ist und wie schön es ist, auf Freundschaft und Liebe zählen zu können.

2014 – Vorbereitungen zu unserer Reise

Berichte zur Taufe und zur Entstehung unserer Reise

Die Reise mit einem Katamaran. Warum?

Was – wie – warum – wieso?

Irgendwann im Laufe der Jahre fragen wir uns, ob es denn normal ist, mit über 8 Stunden pro Tag den Hauptteil des Lebens bei der Arbeit zu verbringen und das noch während der nächsten rund 20 Jahre.
Im Ausschlussverfahren werden Möglichkeiten eliminiert, dabei fällt auch „auswandern“ durch. War’s das jetzt also? Es stockt jedenfalls! Da kommt wie aus dem Nichts Daniel: Wir segeln davon!

Taufe der SY Vairea am 18.10.2014

Taufe der SY Vairea am 18.10.2014

Die Schiffstaufe ist für uns speziell, denn wir messen ihr eine tiefere Bedeutung bei. Wird das Schiff getauft, so drückt man dabei das Bedürfnis aus, dem Schiffskörper eine Seele einzuhauchen. Der Schriftsteller Joseph Conrad bezeichnet Schiffe dabei gar als „lebende Geschöpfe“ die durch knarrende Spanten, flatternde Segel oder andere Klänge sprechen.

Zudem etwas Statistik unserer Reise für Zahlenliebhaber

Statistik Strecke Nächte
Jahr nm km im Hafen vor Anker an Boje auf See
2015 2’789,9 5’166,9 203 94 2 9
2016 944,1 1’748,5 236 128 0 2
2017 1’366,9 2’531,5 336 20 2 7
2018 3’751,6 6’948,0 171 153 19 22
2019 1’105,9 2’048,1 129 214 22 0
2020 1’394,5 2’582,6 133 162 65 6
2021 4’380,0 8’111,8 70 178 100 17
2022 3’972,3 7’356,7 85 243 28 9
Total 19’705,2 36’494,1 1’363 1’192 238 72

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