Freudige Reunion am Landrail Point

Eine sanfte Brise schiebt Vairea voran und die Sonne verleiht dem türkisfarbenen Wasser einen zusätzlichen Glanz. Ich versuche beim Blick in die Ferne die Trennlinie zwischen Himmel und Ozean auszumachen. Doch alles scheint ineinander zu zerfliessen. Ein Gefühl von unendlicher Weite entsteht, dabei befinden wir uns in einer Bucht. Zugegeben in einer riesigen. Und diese Bight of Acklins werden wir heute queren, auf dem Weg von der Delectable Bay zum Landrail Point auf Crooked Island.

Bight of Acklins

Eine Tasse heisser Kaffee hilft etwas gegen die ungewohnte Kühle. Während der Nacht und am Morgen zeigt das Thermometer in den letzten Tagen ungewohnte 22 Grad, was für ein Unterschied zur südlichen Karibik. Mit Jogginghosen und Hoodie segeln, wann mussten wir das zum letzten Mal. Ich habe den Wind aus nördlicher Richtung im Verdacht für diese Abkühlung. Etwas mehr als vier Stunden segeln wir Richtung Windsor Point und kommen dabei zur Überzeugung, dass das Champagner-Segeln ein Feintuning braucht. Eine Rangliste von der 0815-Brause zum Luxusschaumwein. Und analog der neuen, verfeinerten Einordnung gehören die hinter uns liegenden Stunden definitiv zum Dom Pérignon-Segeln.

Landrail Point auf Crooked Island

Kurz nach 15 Uhr liegt unser Ziel voraus und nach dem Bergen der Segel fällt der Anker ins glasklare Wasser vor dem langen, weissen Sandstrand. Was für ein schöner Ort, stellen wir begeistert fest. Jetzt hurtig alles aufräumen, schnell ab unter die Dusche und dann heisst es warten! Zum Glück nur kurz, denn dreissig Minuten später ist sie im Anflug, die Lille-Venn mit unseren Freunden Barbara und Ralph. Gäll, das ist Schweizer Präzision, schreibt mir Barbara kurz darauf. Und als dann kurz danach auch noch die La Bohème mit den Freunden Simone und Peter auftaucht, herrscht grosse Freude. Die Aruba-Bonaire-Reunion ist am 7. April Tatsache! Knapp 2 Monate nach unserem Abschied in Kralendjik fallen wir uns auf der Lille-Venn wieder in die Arme.

Landrail Point auf Crooked Island

Simone, Martina und BarbaraDie Wiedersehensfreude ist riesig und zur Feier des denkwürdigen Tages kredenzt uns Barbara zum Sundowner ihren besten Gin. Zu sechst fahren wir anschliessend sehr beschwingt mit den Dinghis in den kleinen Ort und kehren nach einem kurzen Rundgang im Gibson’s ein, wo Barbara für uns eine Reservation hinterlassen hat. Wieder einmal in einem Restaurant einkehren, wir sind freudig gespannt. Eine Speisekarte sucht man vergebens, es gibt was Mrs. Wellis gekocht hat. Und das übertrifft unsere kühnsten Erwartungen. Ein wunderbares Ceviche von der Conch macht den Anfang, bevor sich für die unzähligen, aufgefahrenen Schüsseln und Platten kaum mehr Platz auf den Tischen findet. Alles von bester Qualität und Geschmack.

Als die Besitzerin dann noch Ralph, Daniel und PeterHummer mit warmer Buttersauce serviert, fällt Simone neben mir vor Begeisterung fast unter den Tisch. Wir glauben fast zu platzen, als Mrs. Wellis doch tatsächlich ein weiteres Mal mit dem Servierwagen heranrollt. Lime-Pie oder Karottencake als Nachtisch bietet sie an. Und trotz stöhnen findet fast jeder noch ein bisschen Platz in den beinahe überfüllten Bäuchen. Diesen gilt es anschliessend nur noch einigermassen unbeschadet aufs Boot zu schleppen. Wir sind uns alle einig, das war ein wunderschöner Abend in einer wieder tollen, freundschaftlichen Runde. Je nach Windbedingungen sagen wir Acklins und Crooked Island morgen oder übermorgen Adieu und freuen uns riesig, zusammen mit der Crew der Lille-Venn und der La Bohème mit Long Island ein neues Ziel anzusteuern.

Delectable Bay auf Acklins Island im April 2021

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