In Quarantäne

Die Tage vergehen dank ausreichender Beschäftigung zwar nicht wie im Fluge, aber doch recht zügig. Sehr erfreulich, dass bereits über die Hälfte der verordneten 14-tägigen Quarantäne vorbei ist. Wir fühlen uns ja schon auf Aruba, aber wie noch nicht hereingelassen. Stehen ein bisschen wie bestellt und nicht abgeholt vor verschlossener Türe. Alles in Blickdistanz, anlanden ist aber tabu. Diese Sperrzeit gibt uns ja immer noch etwas Rätsel auf. Wir hätten viel darauf verwettet, dass wir bezüglich Quarantäneregelung und Anwendung von offizieller Seite orientiert und gebrieft werden. Über so wichtige Information wie wann beginnt sie und wann endet sie. Oder was dürfen wir während und was ist danach zu tun. Doch weder die Ärztin, noch die Vertreter von Immigration oder Zoll verloren ein Wort darüber.

Wir wurden als gesund erklärt, sind offiziell eingereist, haben die notwendigen Stempel in den Pässen, keine verbotenen Güter an Bord und wurden mehrfach aufs Herzlichste willkommen geheissen. Das war’s von offizieller Seite. Die Annahme, dass wir uns im Anschluss irgendwo noch einmal melden müssen oder gar ein medizinischer Check erfolgt, scheint sich ebenfalls nicht zu bewahrheiten. Der erste, der ein Wort über die Quarantäne verlor, war der Werftvertreter. Er orientierte uns, dass die Quarantäne mit dem Ausklarierungsdatum auf den US Virgins, also dem 8. Juni begonnen hat. Und dass wir bis zum Ende der Sperrzeit weder an Land noch zu anderen Yachten dürfen, schwimmen aber erlaubt sei. Wie auch immer, wir halten uns brav an die Vorgaben, freuen uns aber schon sehr auf die Tage, wenn wir dann von der Leine gelassen, richtig nach Aruba hereingelassen werden und mit einem unbeschränkten Radius unterwegs sein können.

Willkommen in der Quarantäne

Dass wir uns hier sehr wohl und willkommen fühlen, hat ein paar Gründe. Das Ankerfeld ist riesig und der Anker hält im schlickigen Grund bombenfest. Durch die Lagune bläst immer sehr viel Wind. Der bringt frische Luft ins Innere der Vairea, hält im Gegenzug aber Mücken oder Sonstiges fern! Dass ein Nachhaken oder wiederholtes Bitten um Hilfe oder Unterstützung unsererseits bei den Mitarbeitern der Varadero völlig überflüssig ist, macht das Liegen hier sehr entspannt und angenehm. Vom ersten Moment an wurde uns Hilfe angeboten. Und auch jetzt, Tage danach, erreichen uns in regelmässigen Abständen Nachrichten per WhatsApp oder Email von Mitarbeitern der Varadero mit der Bitte, uns sofort zu melden falls uns etwas fehlt oder wir etwas brauchen.

Lieferung von Lebensmitteln in die Quarantäne

Ein Angebot, dass wir wie auch die Crew der Lille Venn heute zum ersten Mal in Anspruch nehmen. Und so wandern zwei Listen mit umfangreicher Bestellung von Lebensmitteln vom grossen Ankerfeld hinüber zum Büro der Marina. Und tatsächlich, wie erhofft legt der Tender nur ein paar Stunden später längsseits an. Lebensmittel kommen an Bord und im Gegenzug dürfen wir unseren Müll mitgeben. Und immer wieder die Fragen nach unserem Befinden oder etwaiger Wünsche.

Gespannt auf Aruba

Wenn die bei den Bootsarbeiten genau so zuverlässig agieren, dann wird das hier ein Highlight, schreibt mir Barbara, die auf ihrer Lille Venn nur gerade 100 Meter von uns entfernt liegt. Dieser Aussage kann ich mich uneingeschränkt anschliessen. Die nächsten Tage sind ausgefüllt mit Vorabeiten und dem aufgleisen von diversen Arbeiten durch Dienstleister vor Ort. Daniel hat heute alle Winschen gewartet und ich habe dem Schmutz im Innenbereich unserer Vairea mit Putzmittel, Lappen und Schrubber den Kampf angesagt.

Da es auf den ABC-Inseln nie so feucht und schwül wird wie zum Beispiel auf Grenada oder Trinidad müssen wir uns glücklicherweise weder vor Befall mit Schimmel fürchten noch entsprechend vorkehren. In der Zwischenzeit hat sich das Ankerfeld wieder etwas gefüllt, täglich treffen neue Boote ein. Aus der Ferne grüssen wir uns oder tauschen uns im Gruppenchat aus. Auch das ein Service der Varadero. Schön und interessant wird es sein, endlich auch die Gesichter hinter den Namen kennenzulernen.

In Aruba in Quarantäne im Juni 2020

Unsere Reise im Überblick & Unsere Schatzkiste

2 Kommentare zu „In Quarantäne“

  1. Hallo ihr Zwei!! So ein schönes witziges Foto. Geniesst das Abenteuer Aruba. Viel Wind , dafür keine Mücken und viel Platz für Segler. Was wollt ihr noch mehr⛵️

    1. Danke Pia! Wir finden es hier wirklich genial. Aruba war eine gute Entscheidung und wir sind happy. Und ja, Wind hat’s definitiv reichlich.
      Euch Beiden und der Lupina auf diesem Weg nochmals ein herzliches Bravo und willkommen in der Nachbarschaft. Martina und Daniel

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