Jetzt ist der Tag da!

Fünf Monate sind seit dem Unfall vergangen. 20 zum Teil turbulente Wochen liegen hinter uns. 140 Tage mit Hochs und Tiefs haben wir durchlebt. Schlussendlich mündete Alles in einem Happy End, wir verlassen die Marina von Etang Z’abricots mit (m)einem heilen, schmerzfreien Knie und einer wunderschönen Narbe. Alles richtig entschieden und dabei auch ganz viel Glück gehabt.

Wenn Du noch einmal vor der Entscheidung stündest, würdest Du den Bruch wieder hier auf Martinique operieren lassen, wurde ich gerade gestern von unseren französischen Bootsnachbarn gefragt. Darüber denke ich nicht nach, die Entscheidung fiel damals. Gewesen ist gewesen und nicht mehr änderbar. Richtig oder falsch, die Entscheidung kann einem niemand abnehmen, die muss man schlussendlich ganz alleine für sich selbst treffen, mit allen Konsequenzen.  Aber ich kann, wenn gewünscht von meinen guten Erfahrungen mit der chirurgischen Leistung erzählen, aber auch davon berichten wie unterirdisch schlecht die Pflege im Unispital von Martinique war. Ob das Metall in meinem Knie drin bleiben kann oder nach ca. 18 Monaten doch entfernt werden muss, werde ich allerdings in Absprache mit Schweizer Chirurgen bei meinem nächsten Urlaub in der Heimat treffen. Vorderhand aber geht es endlich wieder raus aufs Wasser, zuerst einmal bei Fort de France an einen der vielen Ankerplätze.

Unterstützung und Hilfe sind entscheidend

Ich wäre in dieser Zeit ganz bestimmt mehr als nur einmal völlig verloren gewesen ohne meinen Mann! Ich kann ihm nicht genug danken für seine Unterstützung und seine riesige Hilfe. Es ist für ihn nicht einfach gewesen, einfach alles stehen und liegen zu lassen und das Steuer gegen die Küchenschürze und das Hausmann-Sein einzutauschen. Er hat sich in all der Zeit aber nicht einmal beklagt oder gejammert, dass wir unsere Segelpläne für dieses Jahr begraben mussten. Wer so einen Partner zur Seite hat, kann sich glücklich schätzen. Und das tue ich!
Gerade in der Anfangsphase, wo wir noch keinen klaren Befund hatten, war der Kontakt mit der Rega, der Schweizerischen Rettungsflugwacht, unheimlich wertvoll. Das Wissen, bei dieser Organisation immer einen kompetenten Ansprechpartner zu haben und jederzeit anrufen zu können, ist in solchen Situationen sehr beruhigend.

Merci an Dr. Sylvain Dudouit vom Universitätsspital Martinique für seine spitzenmässige, chirurgische Leistung. Ich habe ihn zwar nicht immer verstanden, der Mann spricht einfach viel zu schnell. Aber vom Operieren hat er zweifelsfrei eine riesige Ahnung.

Meine Französisch Kenntnisse, besonders die der medizinischen Terminologie waren dürftig und die Ärzte hier sprechen weder Deutsch noch Englisch. Was bin ich froh, eine Orthopädieärztin in meinem Freundeskreis zu haben, die immer ein offenes Ohr für mich hatte. Tausend Dank Marion Grögli, dass ich mich immer an Dich wenden durfte!

Schlüssel für ein schmerzfreies Knie

Sophie Agopoff war ein Glücksgriff! Meine Physiotherapeutin, die einfach immer genau wusste, was zu tun ist. Mit einem untrüglichen Gefühl, was mir hilft und mich voranbringt. Auch ist sie eine riesige Motivatorin und ein fröhliches Wesen. Ich habe es auch ihr zu verdanken, dass ich heute so weit bin.

Und so verlasse ich diesen Ort an der Seite meines Mannes und auf unserer Vairea mit tiefer Dankbarkeit. Gewesen ist gewesen, wir haben wohl das Beste draus gemacht und sind jetzt wieder bereit für das Leben auf See.

Dank Sophie mit schmerzfreiem Knie

Unsere Reise im Überblick & Unsere Schatzkiste

6 Kommentare zu „Jetzt ist der Tag da!“

  1. Ganz herzlichen Glückwunsch zum Happy End dieser ungeplanten Zwischenepisode und zu den wunderbar offenen Berichten über schöne und weniger erfreuliche Aspekte Eurer Reise, für die ich Euch eine Fortsetzung mit viel Freude und ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen wünsche.

  2. Danke für den tollen Beitrag. Es freut mich, das Ihr Knie nun wieder schmerzfrei ist. Ich würde genau so wie Sie vorgehen und in Absprache mit Chirurgen in der Heimat überprüfen, ob das Metall in Ihrem Knie drin bleiben kann oder nach ca. 18 Monaten doch entfernt werden muss. Nach einem Unfall suche ich nun auch einen kompetenten Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie im Bezirk Kufstein. Ich hoffe das meine Beschwerden nach einer Behandlung dann auch möglichst zeitnah verschwinden.

    1. Vielen Dank Paul. Ich wünsche Ihnen ganz herzlich baldige Genesung und dass die Beschwerden nach der Metallentnahme schnell verschwinden.
      Liebe Grüsse aus der Dominikanischen Republik nach Kufstein.

  3. Gut, dass es Ihnen inzwischen wieder gut geht! Ich wusste nicht, dass eine Metallschiene über 18 Monate im Knie stecken kann. Mein Sohn hat gestern beim Longboard fahren einen unschönen Unfall gehabt und jetzt müssen wir einen Spezialisten für Unfallchirurgie aufsuchen. Ich hoffe, dass wir dafür den idealen Orthopäden für die Behandlung finden.

    1. Vielen Dank für die Nachricht liebe Maria. Ihrem Sohn wünsche ich alle Gute und dass er bald auch wieder schmerzfrei und mobil ist.
      Unser Infostand ist, dass das Material zwischen 12 und 18 Monaten entfernt werden sollte. Und ja, ein guter Orthopäde und vor allem ein ausgewiesener Physiotherapist für die Rehabilitation danach ist der Schlüssel zum Erfolg.
      Alles Gute und liebe Grüsse

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