Auf die kommenden Tage und Wochen habe ich mich ganz besonders gefreut. Nicht dass mir das Wandern, das Inselentdecken, das Ausprobieren der einheimischen Küche oder das schmökern in den vielen Bücher nicht gefallen hätte. Nur was ist das gegen ein Wiedersehen mit Familie und Freunden? Für mich als Gesellschaft-soziales Schwergewicht fällt die Antwort klar aus und Weihnachten fürs Herz und die Seele beginnt heuer schon ganz früh, bereits im November. Denn am vierten landet der Flieger mit unseren portugiesischen Freunden Gilda und Xana. Das erste Wiedersehen, seit wir im April dieses Jahres unsere Leinen in Alvor gelöst haben. Mit den Beiden geniessen wir 5 unbeschwerte und fidele Tage, leider bei etwas unbeständigem Wetter, was aber unserer guten Laune keinerlei Abbruch tut. Es ist schön von den Beiden zu hören, dass wir immer ein Zuhause in Alvor haben.
Kurzabstecher fürs Herz und die Seele in die Schweiz
Zwar nur für eine Woche, aber immerhin für 7 Tage tauschen wir kurze Shorts und Shirts gegen dicke Jacken und pressen unsere Füsse nach langer Zeit wieder einmal in Socken und festes Schuhwerk. Am 16. November heisst es „Auf Wiedersehen La Palma – Grüezi Schweiz“. Zum Glück steht meine Freundin mit einer dicken Jacke zum Hineinschlüpfen am Flughafen bereit, es ist bitterkalt in Zürich. Aber um’s Herz und die Seele wird mir nie kalt bei ganz viel emotioneller Nähe. Wir verbringen wunderbare Tage in unserem Herz-Zuhause und feiern den runden Geburtstag meiner Freundin mit. Graziella und Heinz sind wir von Herzen dankbar für ihre einmalige Gastfreundschaft. Unvergessen auch der Tag mit unseren Kindern Melanie und Manuel und ihren PartnerInnen Irina und Patrizio. Wenn ich meine unterdessen erwachsenen Sprösslinge anschaue überkommt mich ein gutes Gefühl, ich habe einiges richtig gemacht im Leben und bin so richtig stolz auf sie.
Mit noch etwas tränenblinden Augen steigen wir am 23. November wieder in den Flieger Richtung Zuhause. Während des Einsteigens steht die Türe zum Cockpit weit offen. Auf meine Frage, ob ich wohl ein Foto schiessen dürfe, lädt mich Captain Patrick zu sich ins Allerheiligste ein. Ich bin richtig überrascht, wie beengt es in einer Pilotenkanzel so ist; kein Vergleich zum Cockpit unserer Vairea. Seine Einladung, auf dem Chefsessel Platz zu nehmen, lehne ich Ober-Schussel aber dann zum Schutz aller im Flugzeug doch lieber ab und verdünnisier mich auf meinen Platz weiter hinten.
Pery und Jacqueline besuchen uns
Nur drei Tage später sind wir schon wieder am Flughafen von La Palma, dieses Mal stehen wir „nur“ vor der Ankunftstüre. Jacqueline und Pery reisen aus der Schweiz an, trotz entsprechender Wetterinformation unsererseits mit zu warmen Kleidern. Wer nicht will hören oder glauben, muss schwitzen oder kaufen. Entsprechend ausgerüstet zeigen wir unseren Freunden während einer Woche bei meist herrlichem Wetter die vielfältigen Schönheiten dieser einmaligen Insel, erklimmen Berge, schlemmen uns durch die Kulinarik der Insel, geniessen den feinen, einheimischen Rebensaft und vergiessen die eine oder andere Träne vor Lachen. Bei ihrer Abreise zurück in die Kälte versprechen sie, bald wieder auf die Vairea zu kommen.
Manuel und Irina besuchen uns
Am 11. Dezember fliegen Manuel und Irina zu uns, auch sie ohne Flip-Flops, dafür mit Winterjacken und Wollpullover. Es mutet halt schon komisch an, dass man 4 Stunden nach Abflug im winterlichen Zürich in die Fluten des noch warmen Nordatlantiks springen kann. Wir zeigen ihnen sowohl die Hauptstadt Santa Cruz auf der Ostseite wie auch den ehemaligen Hauptort Los Llanos auf der Westseite der Insel. Uns wehts beinahe vom Vulkan St. Antoni ganz im Süden von La Palma, der Wind braust mit über 50 Stundenkilometern über die Bergflanken.
Wandern bei herrlichstem Wetter nach Las Tricias zu den unglaublichen Drachenbäumen und kehren in der beschaulichen Finca Aloa ein. Leider wird’s nichts mit dem Besuch des höchsten Gipfels auf der Insel, der Roque de los Muchachos will sich nicht aus seiner Nebeldecke schälen. Dafür ist der Pico Bejenado gnädig gestimmt und nach dem Aufstieg geniessen Manuel und Irina vom Gipfel die einmalige Aussicht bis hinunter aufs Meer, während wir den etwas gemächlicheren Rundgang absolvieren. Viel zu schnell heisst es wieder Abschied nehmen und mit Tränen in den Augen winken wir den Beiden am 17. Dezember auf dem Flughafen nach.
Nun heisst es die letzten Arbeiten an unserer Vairea vornehmen, einkochen und die Proviantierung an die Hand nehmen. Denn unser nächster Besucher, der am 6. Januar in La Palma mit dem Flugzeug ankommt, ist Thomas und der wird mit uns nach Martinique segeln.
Hallo Ihr Lieben, ich habe eueren Bericht sehr genossen und die Zeit die ihr bei uns wart Revue passieren lassen. Es war so schön mit euch und ihr habt mir zur Vorbereitung meines grossen Festes so viel geholfen, vielen Dank nochmals. Für die grosse Ueberfahrt wünschen wir euch alles Gute. Alles Liebe eure Freunde ❣️Heinz und Graziella