Marinas / Häfen entlang der Costa del Sol, Gibraltars, Marokko und Ceuta

Schon wieder kommt dieses „eigentlich“ und der geneigte Leser merkt schnell, dass an Bord der Vairea ursprünglich andere Pläne bestanden. Richtig kombiniert, eben „eigentlich“ wollten wir im Dezember längst auf den warmen, kanarischen Inseln sein und „eigentlich“ dachten wir nicht im Traum daran, einen Winter im Mittelmeerraum zu verbringen. Wir glaubten sogar, dass dies ohne festeingebaute Heizung schlecht bis kaum machbar sei.

Aber eben, es kam vieles anders als gedacht, meine Eltern starben ganz kurz nacheinander und so verbrachten wir unplanmässig einige Zeit in der Schweiz. Ursprüngliche Pläne wurden dadurch obsolet und Alternativen entpuppten sich (auch) als Chancen und Möglichkeiten. Alles Umstände, die den Langfahrtsegler bestens bekannt sind und die uns von den Ferien- oder Chartersegler mit einem beschränkten Zeitbudget unterscheiden.

Wir haben seit Januar 2014 einen Ölradiator an Bord, den wir glücklicherweise noch nicht von Bord geschafft haben. Damit, das ist unser heutiges Fazit, kann man auch einen Winter (sprich von November bis Anfang April) ganz komfortabel im Mittelmeer „überleben“. Natürlich und das ist Dir bestimmt klar, ist während dieser Zeit nix mit Ankerplätzen – nein, es führt kein Weg an Marinas/Häfen vorbei.

Und so können wir Dir, bevor wir in den Atlantik segeln, eine Auswahl dieser puertos deportivos, wie die Häfen in Spanien heissen, vorstellen.
Aber Achtung, die von uns geschilderten Eindrücke sind unsere rein subjektiven Moment-Aufnahmen.

 

Spanien; Yacht Port Cartagena, Liegezeit vom 9. November bis 27. Dezember 2015 (5 Wochen Rückkehr in die Schweiz)

Vorteile:
Cartagena verfügt über einen alten, bestens geschützten Hafen
Kaum Schwell und wenn, dann durch die Schlepper- und Fischerboote
Tolle Stadt mit allen Restaurant und Einkaufs-Möglichkeiten gleich hinter dem Hafen
Sehr freundliches und überaus engagiertes Personal (inkl. der Marineros)
Aktive Langfahrtcommunity (Barbecue, Yoga, Tapas-Abende usw.)
Die Yachten liegen in Boxen, sauberes und einfaches Festmachen möglich
Sehr saubere und sehr sichere Anlage

Nachteile:
Emissionen der umliegenden Industrieanlagen können Dreck auf dem Boot hinterlassen

Preis:
Mittelmass

Fazit:
Wir würden jederzeit und immer wieder gerne dort festmachen

 

Spanien; Puerto Deportivo Almerimar, Liegezeit vom 29. Dezember 2015 bis 16. Januar 2016

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Vorteile:
Der Preis! Almerimar soll einer der günstigsten Häfen Spaniens sein
Die im Hafen ansässige super Wäscherei ist gleichzeitig der Trans-Ocean-Stützpunkt. Die reizende Alex Schwarz und ihr Partner Udo sind sehr engagiert und stehen den Seglern mit Rat und Tat zur Seite
Der Schweisser Stewart, seine Werkstatt befindet sich im Hafengelände, versteht sein Handwerk (Kontakt über Udo von der Wäscherei)
Angela von der Tapiceria Nautica, ebenfalls im Hafengelände, hat die ihr übertragenen Arbeiten sehr zufriedenstellend ausgeführt
Praktisch noch im Hafengelände befindet sich ein gut sortierter Mercadona-Supermarkt
Gute Marineros, die bei Starkwind auch während der Nacht ununterbrochen vorbeischauen

Nachteile:
Mooringplätze an fixen Hafenmauern.
Der Hafen ist komplett offen und nahezu ungeschützt. Das gilt im Besonderen für die Katamaranplätze, die sich genau vis-à-vis der Einfahrt befinden. Bei tagelang konstanten 45 Knoten und in den Spitzen bis zu 60 Knoten Wind verbringen wir kaum eine ruhige Nacht und wähnen uns öfters an einem unruhigen Ankerplatz denn in einem sicheren Hafen. Zudem ist der Lärm häufig ohrenbetäubend. Aus Sicherheitsgründen zu unserer Yacht verzichten wir tagelang darauf, unsere Vairea zu verlassen, Geschichten von demolierten Yachten halten uns zudem davon ab.

Preis:
Günstig

Fazit:
Der Nachteil des Hafen wiegt so schwer, dass wir in Almerimar – explizit an diesem Katamaransteg – nicht mehr anlegen würden

 

Spanien; Marina Mediterraneo Estepona, Liegezeit vom 17. Januar bis 22. Januar 2016

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Vorteile:
Kleiner, hübscher Hafen
Gut geschützt und kaum Schwell
Viele Restaurants und Einkaufmöglichkeiten in kurzer Gehdistanz vorhanden. Zum hübschen Städtchen läuft man zu Fuss etwa 15 Minuten
Ganz neue Dusch- und Toilettenanlagen, sehr gepflegt

Nachteile:
Faule Marineros
Feste Hafenmauer und Mooring

Preis:
Mittelklasse

Fazit:
Wir würden immer wieder in Estepona anlegen

 

Grossbritannien; Gibraltar, Ocean Village, Liegezeit vom 22. Januar bis 26. Januar 2016

Vorteile:
Sehr zentral gelegene Marina
Speditive Einklarierung mittels vorgängiger Emailanmeldung

Nachteile:
hohe Hafenmauer und Gezeiten sind tricky
Den oft vorherrschenden Winden aus Westen relativ stark ausgesetzte Marina
Es kann laut werden aufgrund der vielen Bars und Restaurants in unmittelbarer Nähe

Preis:
Mittelklasse

Fazit:
Für einen kurzen Besuch in Gibraltar eignet sich diese Marina, aber nicht zum länger liegen

 

Marokko, Port de Marina Smir, Liegezeit vom 27. Januar bis 29. Januar 2016

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Vorteile:
Die Nähe zu Gibraltar oder Spanien, wenn man die EU aus steuerlichen Gründen verlassen muss
Optisch neuere Marina
Speditive Abwicklung durch Zoll/Polizei – kurze Wege zum einklarieren

Nachteile:
Keine Infrastruktur im Hafen, weder Bankomaten, noch Einkaufsmöglichkeiten
WiFi funktioniert nicht
Toilettenanlagen…
Hafeneinfahrt ist zum Teil versandet
Internetauftritt verspricht viel mehr, als wir antreffen

Preis:
Oberes Level

Fazit:
Wenn man die EU aus steuerrechtlichen Gründen nicht verlassen muss, drängt sich ein Besuch dieser Marina nicht auf

 

Spanien; Ceuta, Marina Hércules, Liegezeit vom 29. Januar bis 31. Januar 2016

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Vorteile:
Alter, gut geschützter Hafen
Schwimmstege
Gleich hinter dem Hafen befindet sich die spannende Stadt mit allen Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten
Freundliche Marineros

Nachteile:
Laut! Der Hafen liegt inmitten des Ausgehviertels von Ceuta
Festmachen mit Mooringleinen
WiFi funktioniert nur selten

Preis:
Teuer!

Fazit:
Guter Hafen, spannende Stadt mit feinen Restaurants, daher würden wir wohl wieder dort anlegen

 

Spanien; La Linea de la Concepcion, Marina Alcaidesa, Liegezeit vom 31. Januar bis…….. (10 Tage Rückkehr in die Schweiz)

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Vorteile:
Die der Stadt zugewandten Anlegeplätze im hinteren Hafenbecken sind sehr gut vor Schwell geschützt und wir liegen auch bei 60 Knoten Wind sehr sicher und relativ ruhig
Yachten liegen in Boxen und können sehr gut und sicher festgemacht werden
Die Nähe zu Gibraltar. Zu Fuss in etwa 20 Minuten machbar
In etwas weiterer Gehdistanz zum Städtchen La Linea hat es diverse Einkaufsmöglichkeiten, ansonsten den Bus oder das Taxi bis Algeciras nehmen
Es ist sehr ruhig in der Nacht
Gute und sehr saubere Toiletten- und Duschmöglichkeiten
Self-Service-Wäscherei unmittelbar in der Nähe

Nachteile:
La Linea ist keine sehr attraktive und saubere Stadt
Die Marineros sind nicht die Fleissigsten
La Linea liegt in einer sehr windreichen Region

Preis:
Mittelmass

Fazit:
Die Marina Alcaidesa bietet sich an, wenn man mit der Weiterfahrt entweder ins Mittelmeer oder in den Atlantik warten muss. Wir würden immer wieder hier anlegen.

 

 

 

 

 

 

 

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