Nein, keine Bange, wir haben weder unverhältnismässig tief ins Rumglas geschaut noch leiden wir an Orientierungslosigkeit. Nein, wir wissen sehr genau, dass wir uns seit einer Woche auf dem riesigen Ankerfeld vor dem Ort Le Marin auf der Insel Martinique befinden. Aber wir haben seit unserer Anlandung bis auf eben dieses Ankerfeld mit den hunderten von Yachten, der Marina und ihrer unmittelbaren Umgebung noch nichts von dieser Insel gesehen. Wir sind zwar auf Martinique, aber irgendwie eben doch noch nicht.
Die ersten Tage waren ausgefüllt mit ganz viel Schlaf. Erholung von Körper und Geist und der Realisation, dass wir jetzt wirklich da sind, wo wir sind.
Nach über einem Monat kam er dann, mein erster Gang an Land. Sollte mich jemand dabei beobachtet haben, Der- oder Diejenige war sicher überzeugt, eine Angetrunkene vor sich zu haben. Der Boden unter meinen Füssen schwankte, ich ganz böse mit. Besonders wenn ich still stand, musste ich mich sofort abstützen. Landkrankheit nennt man das und es sieht lustiger aus, als es ist. Dafür rann dann das erste karibische Bier besonders köstlich durch unsere Kehlen. In über drei Wochen sammelte sich einiges an dreckiger Wäsche an und so schleppten wir einige Taschen ins Dinghi und in die Wäscherei der Marina.
Austausch der Batterien in der Werft von Le Marin
Bereits während der Überfahrt realisierte Daniel, dass irgendetwas mit dem Energiemanagement im Argen ist, wir mussten für die Energiegewinnung immer wieder eine der Hauptmaschinen laufen lassen. Zwei Tage nach dem Anlanden hatten wir dann die unschöne Gewissheit, dass alle 4 Batterien mausetot sind. Zum Glück haben sie den Geist erst jetzt aufgegeben, meinte mein Mann. Wie Recht er hat! Nicht auszudenken, das „Masssensterben“ wäre auf hoher See passiert. Und so hiess es Anker aufnehmen und auf der anderen Seite der Bucht bei der Werft anlegen.
Innerhalb weniger Minuten waren im Shop über 1000.- auf der Kreditkarte abgebucht. Teurer Spass. Aber von wegen jetzt kommt noch viel und schwere Arbeit auf uns zu. Der sehr zuvorkommende Werftangestellte Gerard schleppte uns die vier neuen Batterien an. Unter dem Bett der Gästekabine baute er zuerst die defekten aus und installierte dann die Neuen. Gib mir einfach so viel wie Du denkst, sagte er zu Daniel, als der ihn nach dem Preis für diese Arbeit fragte. Dabei grinste er uns mit blütenweissen Zähnen freundlich an. Richtig Gerard, ein solcher super Service gibt auch ein grosszügiges Trinkgeld!
Am 10. Februar zückten wir die Taschentücher, wischten uns die Tränen ab und nahmen Abschied von unserem Freund Patrick, der nach fast genau einem Monat zusammen mit uns auf der Vairea für den Rückweg in den Flieger stieg. Über unser letztes gemeinsames Abendessen im Restaurant Mangobay in Le Marin kann ich leider nichts erzählen, wir können uns nur noch bruchstückhaft erinnern……
Abenteuer Karibik beginnt
Jetzt aber, nach einer Woche sind alle dringenden Sachen getan, Vairea glänzt innen und aussen wieder wie neu, nun haben wir Hummeln am Hinterteil. Wir wollen auf Entdeckung gehen und eben wissen, wo wir denn sind. Der erste Eindruck macht Lust auf mehr. Und so werden wir in den nächsten Tagen beim Supermarkt Leader-Price, der mit dem eigenen Dinghi-Dock, noch einmal kräftig und ausreichend einkaufen und dann Richtung Norden segeln. Wir wollen bei den vielen Ankerplätzen verweilen, unterwegs ein Auto mieten, um auch das Hinterland zu entdecken und auf die vielen verschieden grossen Hügel kraxeln. Und wenn es hier schon eine Rum-Route gibt, dann muss man meinen Geniesser bestimmt nicht zweimal bitten. Wenn wir dann genug von Martinique haben, legen wir einen südlichen Kurs an, nächster Halt St. Lucia heisst es dann, die nächste karibische Insel die es zu entdecken gilt.
Ich sehe am Foto- ihr habt den Dinghi-Dock- Supermarkt gefunden :))
Der Geant ist auch toll, nur noch einen ticken mehr um die Ecke.
Habt spaß!!
Stark! Ich gratuliere euch. Gute Erholung und geniesst es schön. Fair wind…
Hey, wir lesen gerade erst Eure letzten Reports. Gratulation !!! und schön dass Ihr gut angekommen seid.
Wir, die Serenity ( in Tazacorte Euch gegenüber gelegen). sind zur Zeit auf der Insel Bequia, unterhalb St. Vincent…. ein paar Tage in die Tobago Cays noch dann wollen wir St. Lucia und Martinique ansteuern. Wäre schön wenn wir uns irgendwo dazwischen treffen könnten.