Estepona ist eine schmucke, kleine Stadt in der Provinz Malaga, deren Hafen etwas ausserhalb und sehr geschützt liegt. Besonders die Altstadt mit ihren gepflegten und blumengeschmückten Häusern mag sehr gefallen. Zu dieser Jahreszeit hat es kaum Touristen und entsprechend ruhig ist es. Auch die Marina gefällt uns sehr und so beschliessen wir, noch etwas zu verweilen und uns weiter auszukurieren. Als wir wieder auf dem Damm sind, fahren wir mit dem Bus nach Marbella. Unglaublich, wir sind nur 20 Km von Estepona entfernt, aber da kostet alles gleich fast das Doppelte! Die relativ kleine Altstadt ist sehr hübsch zurechtgemacht und mehrheitlich autofrei. Wenn schon in Marbella, dann wollen wir es uns nicht nehmen lassen, den berühmten Sport-Hafen Banus zu besichtigen. Der Anteil an Segelschiffen ist sehr gering, es dominieren grosse bis sehr grosse Motoryachten. Rund um den Hafen wähnt man sich nicht in Spanien, sondern eher in St. Moritz. Mondäner geht’s kaum. Alle Designer, Juweliere usw. sind mit Geschäften vertreten. Unglaublich in einem Land mit einer Jugendarbeitslosigkeit von über 50%, wo Mütter die Abfälle nach Essbarem durchsuchen dieser krasse Gegensatz, uns stimmts nachdenklich und wir verlassen diese Kunstwelt sehr schnell.
Am 22. Januar lösen wir die Leinen und nehmen Kurs Richtung Gibraltar auf. Nach so langer Zeit in Spanien steht ein Länderwechsel an, Grossbritannien ruft. Wir freuen uns sehr darauf, denn als wir vor x Jahren schon einmal in dieser Region segelten, war uns der Blick auf die Stadt wegen Regens komplett verwehrt. Dieses Mal meint es Petrus gut mit uns und wir können den markanten Felsen nach 5 Stunden Fahrt eingehend bewundern. Als wir ins Hoheitsgebiet von Gibraltar einlaufen, setzen wir nebst der Gastlandflagge auch die Q-Flagge. Zügig geht’s durch die Bucht, der Verkehr ist glücklicherweise mässig, Richtung Tankstelle. Denn der Sprit ist hier so richtig günstig! Für 369 Liter zahlen wir gerade mal 110 britische Pfund! Gleich gegenüber, in der Marina Bay machen wir längsseits fest, bevor wir elektronisch einklarieren. Nach dem kurzen Besuch der Grenzpolizei machen wir uns auf, die Stadt zu besichtigen. Wir fühlen uns an das zollfreie Samnaun in der Schweiz erinnert, denn auch hier ist Sprit, Alkohol, Zigaretten und Parfum taxfree und entsprechend günstig.