Nach 475 Tagen mit der im März 2019 ergänzten Solaranlage ist es schliesslich Zeit Bilanz über das Energiemanagement auf der Vairea zu ziehen. Über den Ausbau berichteten wir im März des letzten Jahres im Beitrag „Solarenergie – Sonnensaft“. Vorneweg kann gesagt werden, dass die Hoffnungen an die Produktion von Energie übertroffen wurden.
Pro Tag lieferten die Panels im Durchschnitt 224 Ah. Unser täglicher Bedarf an Energie liegt dabei bei etwa 120 Ah. Den täglichen Überschuss von rund 100 Ah nutzen der Wassermacher und Geräte die 220V brauchen.
Im Alltag nutzen wir Gas nur noch morgens für die Zubereitung von Kaffee. Die übrige Zeit verwenden wir das Induktionskochfeld sowie den Wasserkocher. Auch die Waschmaschine ist bei Bedarf in Betrieb. Natürlich können an einem bedeckten Tag nicht alle Geräte zum Einsatz kommen. Auch der gleichzeitige Betrieb der Verbraucher von 220V ist natürlich zu vermeiden. Aber an einem sonnigen Tag kann elektrisch gekocht, Wasser produziert und Wäsche gewaschen werden. Zu keinem Zeitpunkt fällt die Kapazität der Batterien unter 80%. So können wir ruhig und entspannt den Ankerplatz geniessen.
Auch mit zwei Gästen an Bord steht immer genügend Strom zur Verfügung. Das Kochen muss dann aber mit Gas erfolgen.
Lithium würde das Energiemanagement verbessern
Zurzeit haben wir vier AGM Batterien mit 560 Ah an Bord. Diese stehen nun im dritten Jahr in Betrieb. Wird ein Austausch nötig, so werden wir den Einsatz von Lithium ernsthaft in Erwägung ziehen. Das Gaskochfeld und der –backofen liessen sich dann vermutlich durch ein Induktionskochfeld und einen Steamer ersetzen.
Der Windgenerator fristet bei uns ein Schattendasein. Seine Produktion liegt in den letzten 475 Tagen bei lediglich 1250 Ah. Dies entspricht pro Tag 2,6 Ah. Wenn es mehrere Tage völlig bedeckt ist, so stützt er nachts die Batteriespannung. Zu seiner Ehrenrettung muss aber gesagt werden, dass er hier in Aruba sehr gute Dienste leisten würde. Der stetige Wind von 20 bis 30 Knoten Stärke liessen ihn hier alleine täglich locker unseren Strombedarf decken.
Der Ausbau der Solaranlage mit vier neuen Modulen in Verlängerung des Daches führte dabei zwangsläufig zur Abdeckung der über den Davits montierten Panels. Diese liefern im Schnitt noch drei Viertel ihrer möglichen Leistung. Diese mit weniger Abschattung montiert, erhöhten die Ausbeute nochmals. Letztlich überrascht mich aber der trotz Abschattung relativ hohe Wirkungsgrad.
Fazit: Wir haben immer ausreichend Energie zur Verfügung. Der Einsatz der Lithium Technik könnte das Gas wohl vollständig ersetzen. Eine bessere Platzierung der Module über den Davits würde die Produktion steigern. Wir sind mit unserem Energiemanagement rundum zufrieden.
Hallo Daniel,
Sehr schöner Bericht von dir. Ich habe ähnliches geplant.
Wie genau hast du die Panels montiert? Leider sieht man das auf den Fotos nicht genau.
Den Umbau auf Lithium Batterie habe ich schon gemacht, wenn es dich interresiert kann ich dir gerne einen Link senden.
Liebe Grüße
Thomas
Hallo Thomas. Die Panels sind jeweils auf einen speziell gefertigten Träger geschraubt. Der Rahmen über den Davits ist mit Schraubschellen an den Rohren befestigt. Der Träger für die neuen Panels ist an den Stützen mit dem Deck verschraubt und auf dem Dach an den Endkappen der Cockpitsäulen verschweisst. Für Infos über Lithium-Batterien bin ich immer zugänglich.
Liebe Grüsse aus Aruba
Daniel