04.03.2021 //WL2K 1. Tag Abfahrt von Curaçao
Es ist kurz nach 7 Uhr als wir in Spanish Waters den Anker lichten und nach Samana aufbrechen. Als wir die Ankerbucht verlassen, setzen wir das Gross im 1. Reff. Wir entscheiden uns über den Oostpunt in die offene See zu fahren. Leider heisst dies zuerst gegen die Wellen zu fahren. Deshalb stampfen wir dem Kap entgegen. Als wir endlich kurz nach 09:30 Uhr das Inselende erreichen, rollen wir sogleich die Genua aus und legen Kurs auf die Mona Passage an.
Vairea nimmt sofort Fahrt auf und bahnt sich ihren Weg durch die bewegte See. Je weiter wir in die offene See fahren desto moderater wird der Seegang. Trotzdem ist es kein angenehmer Kurs.
Als der Wind am Nachmittag unter 15 kn fällt, entschliessen wir uns schliesslich auszureffen und mit Vollzeug weiterzufahren.
Position: 04.03.2021 20:55 UTC; N 12°47.2′; W 068°37,5′; COG 018°; AWA 60°; TWS 14 kn; SOG 6,5 kn
Alle sind wohlauf an Bord.
05.03.2021 //WL2K 2. Tag Überfahrt nach Samana
Ein ereignisloser Tag auf See. Während der Nacht kreuzen uns vier Frachter. Der Wind fällt leicht nördlich ein. Darum können wir die direkte Kurslinie nicht ganz halten. Wir hoffen aber die Abdrift mit dem für Morgen erwarteten südlich drehenden Wind wieder wettzumachen. Die See ist ruhig und der Wind pendelt zwischen 10 und 15 Knoten hin und her. So kann unsere Vairea gut Fahrt machen. Morgen Abend erwarten wir deshalb in der Mona Passage anzukommen.
Etmal 1. Tag: 148,2 sm
Position: 05.03.2021 21:25 UTC; N 15°23.2′; W 068°44,0′; COG 023°; AWA 60°; TWS 13 kn; SOG 7,3 kn
Alle sind wohlauf an Bord.
06.03.2021 //WL2K 3. Tag Überfahrt nach Samana
58 Stunden nachdem wir in Spanish Waters den Anker lichteten, haben wir die Mona Passage erreicht. Wir passieren gerade die Isla Mona rund 10 sm westlich und nehmen raumschots Kurs auf das nordöstliche Ende der Dominikanischen Republik. Morgen im Laufe des Tages werden wir endlich unser Ziel Samana erreichen.
In der letzten Nacht hatten wir unerwartete Action. Plötzlich wie aus dem Nichts erschien auf unserem Radarschirm zwei Seemeilen entfernt ein dicker, fetter Squall. Zudem hielt er direkt auf uns zu. Als uns dieser dann erwischte, liefen wir vor ihm ab. Kurze Zeit zeigte unser Windmesser sogar 38 kn Wind. Nach rund 30 Minuten und mit zwei Seemeilen mehr Abdrift war aber der Spuk vorbei und wir klatschnass.
Mit frisch gesetztem Vollzeug ging es danach wieder weiter in Richtung Mona Passage. Nachdem der tatsächlich auf südöstliche Richtung drehte, kamen wir automatisch wieder zurück auf unsere Kurslinie. Wäre dieser Squall nicht gewesen, mitunter absolut ereignislos.
Etmal 2. Tag: 161 sm
Position: 06.03.2021 20:55 UTC; N 18°01.8′; W 068°07,8′; COG 007°; AWA 125°; TWS 17 kn; SOG 6,5 kn
Alle sind wohlauf an Bord.
//WL2K 4. Tag Ankunft in Samana
79 Stunden nachdem wir in Spanish Water den Anker lichteten, fällt er in Samana auf rund 10 Meter Tiefe in das Wasser.
Nachdem wir das nordöstliche Ende der Dominikanischen Republik erreichen, lässt der Wind kontinuierlich nach. Wir müssen zuerst einen und dann beide Motoren zu Hilfe nehmen.
Vor der Einfahrt in die grosse Bucht von Samana sehen wir bereits Wale. Zu unserer Begrüssung springt einer sogar vier Mal aus dem Wasser. Auch ein grosser Delfin gesellt sich anschliessend kurz zu uns.
Etmal 3. Tag: 142 sm
Position: 07.03.2021 18:40 UTC; N 19°11.8′; W 069°19,8′
Wir sind glücklich und wohlbehalten angekommen.
Mensch klasse Ihr zwei. So in etwa wünscht man sich eine solche Überfahrt. Gut geplant, ein bisschen Glück und schon heisst es Anker fallen. Seid lieb zu den Walen
Hallo ihr zwei Lieben!
Euch ohne Boot vorzustellen, fällt uns immer noch etwas schwer. Aber es gibt eine Zeit nach dem Leben auf dem Wasser und dann vermutlich doch lieber bootlos als brotlos 😉
Ja, für uns ging auf diesem Törn alles perfekt auf, ein herrliches Gefühl wenn Alles so passt.
Herzliche Grüsse von den beiden Walflüsterern
Ahoi ihr zwei!
Was für eine schöne Begegnung mit dem Wal. Da würde bei mir den Puls etwas höher schlagen. Immer in der Hoffnung, dass er nicht am falschen Ort auftaucht.
Es wäre schön, wenn im Bodensee auch Delfine um die Sirius schwimmen würden
Mit schiffigen Grüßen
Thomas
Hallo Thomas
Wer weiss, vielleicht ziehen dereinst Delphine ihre Runden auch im Bodensee und um Deine Sirius.
Und auch bei uns schlug das Herz etwas schneller, als sich dieser Brocken von Wal aus dem Wasser katapultierte. Zum Glück, alles gut gegangen.
Liebe Grüsse aus Samana