Rückkehr nach Aruba in Coronazeiten

Die letzten Tage des Heimaturlaubs in der Schweiz sind geprägt von einer unaufhaltsamen Nachrichtenflut zu den steigenden Corona-Fallzahlen. Es scheint wohl zusehends schwieriger, bei diesem Bombardement Ruhe und einen kühlen Kopf zu bewahren. Wir sind uns einig, es wird höchste Zeit in die Karibik zurückzukehren. Bei der Reiseplanung konzentrieren wir uns auf die Vorschriften, die Holland und Aruba bezüglich Corona treffen. In erster Linie gilt es eine Quarantäne zu vermeiden um nirgends festzusitzen. Daher streichen wir als Erstes den geplanten Stopover in Amsterdam. Aruba verlangt von allen Besuchern einen negativen Corona-Test und bietet zwei Varianten an. Entweder man übermittelt online innerhalb von 72 Stunden vor Abflug ein negatives Ergebnis, oder aber man lässt sich bei der Ankunft am Flughafen von Aruba testen. Die zweite Variante birgt den Nachteil, dass man sich bis zum Resultat nicht frei bewegen kann, sondern in der Unterkunft festsitzt. Und das kann bis 24 Stunden dauern.

Qualified to BoardDaher tendieren wir anfänglich dazu, den Test in der Schweiz machen zu lassen. Doch entsprechende Berichte über Testungenauigkeiten lassen uns aufhorchen. Was, wenn unser Test durch ein falsches Ergebnis positiv wird? Ich will gar nicht daran denken, was in einem solchen Fall an Umorganisation und Kosten auf uns zukäme. Und so entscheiden wir uns doch für die Variante Test vor Ort. Übermitteln vorgängig einen elektronischen Gesundheitsfragebogen, zahlen online die notwendige Corona-Versicherung sowie die Kosten für den Test. Tags darauf erhalten wir aus Aruba die Mitteilung, dass wir qualifiziert sind zu borden. Wir können nur hoffen, dass unsere Entscheidung die Richtige war, als wir uns am 22. Oktober mit unserem schwer beladenen Mietwagen auf den Weg zum Flughafen machen.

Flug nach Amsterdam

Rückkehr nach Aruba mit schwerem GepäckWährend die Mitarbeiterin der KLM alle Papiere genau überprüft, hievt Daniel einen Koffer nach dem anderen auf das Band. Ich rechne mit und komme am Schluss auf ein stattliches Total von 108 Kilogramm! Etwa drei Viertel davon entfallen auf Ausrüstung für das Boot und ein Viertel auf Schokolade, Käse und Fondue. Zu unserer grossen Erleichterung wird das Gepäck gleich bis Aruba durchgecheckt. Der Flieger ist nur mässig gefüllt, es gilt Maskenpflicht, Getränke und Snacks werden serviert, der Bordverkauf ist ausgesetzt. Die Einreise in Amsterdam gestaltet sich völlig problemlos, es fallen auch keine Formalitäten an. Wir haben für eine Nacht im Hotel Citizen M ein Zimmer reserviert. Eine perfekte Wahl. Einerseits aufgrund der Lage und wegen der speziellen Einrichtung und zum anderen, weil vorwiegend junge und sehr motivierte Angestellte alles versuchen, dem Gast einen besonders angenehmen Aufenthalt zu bieten!

Das warme Wetter und die Nähe zur Stadt verleiten uns am späteren Mittag doch noch zu einem Kurzbesuch. Doch das sonst so quirlige, lebendige Amsterdam macht einen trostlosen Eindruck. Der Stadt wurde ein partieller Lockdown verordnet, viele Geschäfte, alle Restaurants und Bars haben geschlossen. Nur ein paar Lokale bieten einen Take Away Service an. Als dann noch Sprühregen einsetzt, brechen wir unseren Ausflug frühzeitig ab und kehren ernüchtert ins Hotel zurück.

Amsterdam

Weiterflug nach Aruba

Rückkehr nach Aruba während CoronaWir versuchen Alles in diesen nicht einfachen Zeiten, versichert uns anderntags eine der zuvorkommenden Flugbegleiterinnen der KLM. Und tatsächlich, anders als damals im Juli werden auf dem rund 10-stündigen Flug nach Aruba wieder uneingeschränkt Speisen und Getränke, auch Alkohol, serviert. Die Gesichtsmaske darf auch nur dafür abgesetzt werden und wir werden angehalten, den Sitzplatz nur für den Gang zur Toilette zu verlassen. Lange Flugreisen, speziell Tag Flüge sind nie angenehm und so bin ich 4 Filme später froh, als das Flugzeug kurz vor 18 Uhr auf dem Rollfeld von Aruba aufsetzt.

Als die Türen geöffnet werden, schlägt uns herrlich warme Luft entgegen. Wir stellen uns auf ein längeres Einreise-Prozedere ein und der anstehende PCR-Test verursacht mir ein etwas mulmiges Gefühl. Doch es kommt völlig anders, wie gedacht. Ich kann gar nicht so schnell schauen, wie der Beamte unsere Pässe stempelt, da kreisen schon unsere Koffer auf dem Band. Die wartenden Zöllner schauen interessiert auf unseren Berg an Gepäck und winken uns beiseite. „Ach, ihr seid Segler“, meint einer der Beamten, noch bevor wir den ersten Koffer geöffnet haben. „Bestimmt führt ihr Material für das Boot mit“. Auf seine Nachfrage hin beziffern wir den Circa-Betrag, worauf er abwinkt. Bitte einfach das nächste Mal eine Liste mitführen und übrigens, herzlich willkommen ruft er uns noch nach.

Nach Ankunft in Aruba zum Corona-Test

Nächste Station: der PCR-Test. Nach Prüfung unserer Personalien sowie der Zahlungsbestätigung geht es mit dem Teströhrchen und klopfendem Herz zur Probe. Unangenehm, aber nicht schmerzhaft lautet das anschliessende Verdikt. Die Mitarbeitenden drücken uns einen Merkzettel mit allen Angaben in die Hand. Darauf steht unter anderem, dass uns das Resultat frühestens in 6, spätestens in 24 Stunden per E-Mail mitgeteilt wird. Bis dahin ist es uns untersagt, das Apartment zu verlassen. Auch diese Angestellten vergessen nicht, uns mit einem warmen Lächeln aufs herzlichste willkommen zu heissen. Was für ein Unterschied zu Europa, geht es mir durch den Kopf! Dort wird in einzelnen Ländern bereits wieder über die Schliessung von Grenzen diskutiert. Währenddessen bereiten sie hier auf Aruba trotz Corona die Arme aus! Ich könnte mir im Moment grad keinen Platz vorstellen, wo ich lieber wäre als auf One Happy Island.

Vairea in der Varadero ArubaBis unsere Vairea ins Wasser kommt, haben wir ganz in der Nähe der Werft eine Wohnung gemietet. Vor dem Flughafen wartet Nally, der Vermieter auf uns. Er heisst uns herzlich willkommen und wuchtet rasch unsere Koffer auf seinen Pickup. 1 Stunde und 4 Minuten nach der Landung liegen wir doch tatsächlich geschafft, glücklich und frisch geduscht in unseren Betten. Um kurz nach 2 Uhr geht per E-Mail die erfreuliche Nachricht ein, dass wir beide negativ getestet sind. Wir dürfen uns also per sofort frei auf der Insel bewegen. Der erste Gang führt natürlich zu unserer Vairea. Und entgegen unserer Vermutung sind doch wirklich alle Arbeiten zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt oder im Gang! Schön, dass ihr wieder da seid, begrüsst uns Rishi, der Werftchef. Unnötig zu erwähnen, dass wir uns hier richtig gut aufgehoben und wohl fühlen.

Aruba - One Happy Island

Unsere Reise im Überblick & Unsere Schatzkiste

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