Der Änderung von Plan A zu Plan B habe ich mich zuerst widersetzt, dann hat mich der Wechsel geärgert, später habe ich ihn verstanden, alsdann akzeptiert und schlussendlich fühlte es sich an wie ein Abschiednehmen. Verstandesmässig weiss ich ja, dass es kein Abschied ist, trotzdem empfinde ich so. Auch in der kommenden Segelsaison klappt es also wieder nicht mit Amerika? Es wird immer noch nichts mit New York auf eigenen Kielen anlaufen? Anfänglich gebe ich mich nicht gleich geschlagen, hocke mit meinem Captain über Seekarten und brüte über Zeitplänen. Es macht einfach keinen Sinn, mahnt die Vernunft. Vielleicht geht es ja doch auf, flüstert die Unvernunft. So geht es einige Tage hin und her, aber alles drehen, wenden und schönreden hilft nicht.
Fakt ist, dass mein Knie im Frühsommer in der Schweiz auf dem OP Tisch liegen soll. Was mit dem Ziel Chesapeake Bay schwer bis gar nicht vereinbar ist. Sollte man sich doch nicht vor Mai aus der nördlichen Karibik auf die fast 1000 Seemeilen lange Strecke Richtung Chesapeake Bay machen. Und Vairea an Land stellen, sowie die damit verbundenen Arbeiten benötigen ebenfalls ihre Zeit. Realistisch käme das Knie also nicht vor August zum Chirurgen. Minuspunkte für Plan A. Im Gegenzug sollte man sich aber aufgrund der Temperaturen spätestens im Oktober wieder auf den Weg Richtung Florida machen. Weitere Minuspunkte. Und das Zeitfenster mit der Familie und Enkel Yuri würde immer kürzer. Das passt Alles so gar nicht.
Von Plan A zu Plan B
Das ist der Moment, wo ich mit dem Plan B Frieden schliesse. Und der ist ja eigentlich gar nicht so schlecht, tröstet mich mein Captain. Wir können uns bis Puerto Rico Zeit lassen und auf dem Weg dorthin jede Insel und auch den allerletzten Sandhaufen besuchen, meint er. Bei Puerto Rico biegen wir ab und segeln via Bonaire nach Curaçao, stellen unsere Vairea an Land und sind zur gewünschten Zeit in der Schweiz. Auch mit der Rückreise sind wir nicht unter Druck, die beste Zeit für die Passage Richtung Dominikanische Republik ist im November. Und wir können uns viel Zeit lassen für die Bahamas und den Weg nach New York und in die Chesapeake Bay. Die Liste mit den Pluspunkten für die Variante der ABC-Inseln wird länger und meine Laune hebt sich. Ja, manchmal dauert der Weg zur Vernunft etwas länger und ist etwas steiniger.
Unsere Reise im Überblick & Unsere Schatzkiste
Hallo meine lieben Seefahrer! Was ihr auch macht und wohin ihr segelt, Heinz und ich wünschen euch von Herzen alles Gute und viele schöne Eindrücke!
Es soll euch einfach viel Freude bereiten, was ihr auch macht und welche Route ihr nehmt.
Alles Liebe
Graziella und Heinz
Hallo unsere Lieben! Ganz herzlichen Dank für Eure guten Wünsche. Es verhält sich wohl nicht anders wie beim Wohnmobilfahren, auch da gibt es verschiedene Routen und Möglichkeiten. Freuen uns darauf, bald wieder einmal zusammen viel Freude zu haben.
Der Weg ist das Ziel, hab ich mal bei Euch gelesen….
ihr macht das schon richtig und ihr habt eines sicher: Zeit. Genießt diesen Luxus!
Lieber Felix, damit hast Du absolut recht!
Herzliche Grüsse, die Geniesser
Martina, hattest du mir nicht vor ein paar Wochen noch gesagt, ‚Die Pläne der Segler sind in Sand geschrieben!‘? Vermutlich denkst du, ihr habt schon ein Jahr verloren wegen deinem Knie, und nun noch eins..??
Alles Quatsch, Jahre kann man nicht verlieren, erst recht nicht, wenn man mit dem Boot in der Karibik unterwegs ist…
Liebe Grüße!
Danke Dir Berthold für Deine Zeilen. Nein, ich denke nicht Zeit verloren zu haben, ganz und gar nicht. Ich freute mich halt sehr auf NY. Aber diese Destination ist jetzt einfach nur aufgeschoben und die Freude darauf dauert noch einmal ein Jahr.
Hallo Martina,
Pläne sind Schäume. Ich habe gelernt dass man beim Segeln immer flexibel bleiben muss – aber das muss ich Dir ja nicht sagen.
Wir haben diesselbe Richtung vor, zumindest bis Puerto Rico. Vielleicht sehen wir uns ja noch öfter?
Stefan von der INVIA
Hallo Stefan
Da kann ich Dir beipflichten. Freuen uns auf ein Wiedersehen.
Liebe Grüsse
Martina & Daniel